Richtiges Vermieten will gelernt sein: Das neu überarbeitete Buch klärt über Rechte und Pflichten auf.

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Cover: VKI

Immer mehr Menschen in Österreich sind Eigentümer einer oder mehrerer Immobilien; oft wegen einer Erbschaft oder aus Gründen der Veranlagung des Ersparten in Immobilien. Soll ein solches Objekt auch vermietet werden (wofür es gute Gründe gibt - der regelmäßige Mieterlös ist nur einer davon), hat man es schnell mit allerhand Fallstricken im heimischen Mietrecht zu tun; dessen Zersplitterung (Vollanwendung, Teilanwendung etc.) ist Legion.

Die beiden Wohnrechtsexperten Martin Gruber und Erwin Bruckner haben für den Verein für Konsumenteninformation (VKI) nun ihr Buch "Fair (ver)mieten" überarbeitet und für die bereits dritte Auflage auch die neuesten Änderungen bezüglich der Erhaltungspflichten im MRG bzw. der Rahmenbedingungen für Maklergeschäfte (Stichwort Auswärtsgeschäft) berücksichtigt.

Graubereich Doppelreihenhäuser

Gruber ist auch Vorstandsmitglied einer Mieterorganisation, weshalb sich das Buch, wie der Titel schon erahnen lässt, insbesondere an Vermieter wendet, die ihren Mieter nicht übervorteilen oder sich gar mit Klauseln über Sitte und Gesetz hinwegsetzen (bzw. dies versuchen) wollen. Von der Frage, wer überhaupt vermieten darf (die sich im Falle mehrerer Eigentümerpartner durchaus stellen kann), über das Finden des richtigen Vertragspartners (und den Umgang mit Maklern, falls einer im Spiel ist) bis hin zur rechtskonformen Auflösung eines Mietvertrags erörtern die Autoren Rechte und Pflichten in allen erdenklichen Situationen.

Der letzte Abschnitt widmet sich dem Vermieten eines Einfamilienhauses, wo kein Mietrecht, sondern nur das ABGB gilt und wo von der Gartenpflege bis zur Schneeräumung besonders viel zu beachten ist. Ein Graubereich sind Doppel- oder Reihenhäuser; hier raten die Autoren, nur befristet zu vermieten. (mapu, 30.5.2015)