Madrid - Neue Hiobsbotschaft für Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy. Der Delegierte der Zentralregierung in der Autonomen Gemeinschaft Valencia, Serafín Castellano, ist am Freitag in seinem Haus in Benisano unter dem Vorwurf der Korruption festgenommen worden.

Neben dem ranghohen Mitglied der konservativen Volkspartei (PP) seien weitere acht Personen festgenommen worden, berichteten spanische Medien unter Berufung auf die zuständigen Behörden.

Castellano würden Unterschlagung öffentlicher Gelder, Bestechung und Amtsmissbrauch bei der Vergabe öffentlicher Aufträge während seiner Zeit als Angehöriger der Regionalregierung von Valencia zwischen 1999 und 2014 zur Last gelegt, hieß es. Der 50-Jährige sei mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben worden, sagte die stellvertretende Regierungschefin Soraya Saenz de Santamaría nach einer Kabinettssitzung in Madrid. Die PP teilte mit, Castellano sei wegen der Ermittlungen auch aus der Partei ausgeschlossen worden.

Rajoys Volkspartei wird wenige Monate vor den Parlamentswahlen am Ende des Jahres von zahlreichen Korruptionsaffären erschüttert. Bei den Regional- und Kommunalwahlen war die PP am vorigen Sonntag bereits gehörig abgestraft worden. Mit 27 Prozent der Stimmen blieb sie um gut zehn Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis von 2011 zurück. (APA, 29.5.2015)