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Nicht alle ziehen in der Sache an einem Strang. Manche Länder wollen dringend mehr Geld in der Ölkasse sehen.

Foto: Reuters/Bader

Wien – Es ist gekommen wie erwartet: Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) lässt ihre Förderquoten unverändert. Das teilte der saudische Ölminister Ali al-Naimi am Freitag nach einem Treffen der Mitgliedsländer in Wien mit. Die Obergrenze beträgt damit weiter 30 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag. Zuletzt hatten sich führende Opec-Vertreter zuversichtlich zu den Perspektiven der Ölproduzenten gezeigt.

Im vergangenen Jahr hatte ein weltweites Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage die Ölpreise drastisch nach unten gedrückt. Inzwischen haben sie sich auf rund 62 Dollar pro Barrel erholt, nachdem es im Jänner noch fast 20 Dollar weniger waren. Das nächste Opec-Treffen wurde für 4. Dezember anberaumt, sagte Naimi.

Niedriger Ölpreis gegen Fracking

Wohin die Ölpreise sich entwickeln, hängt zentral von den Opec-Sitzungen ab. Wird die Förderquote gedrosselt, können die Preise steigen. So hatten es einige der zwölf Opec-Mitglieder auch dringend gewünscht. Bei einem Preis-Niveau von aktuell rund 60 Dollar pro Barrel ist es selbst für einige der zwölf Opec-Länder schwierig, kostendeckend zu produzieren. Manche der Staaten, darunter Venezuela, streben eigentlich einen höheren Preis von mindestens 75 Dollar an. Allerdings fiel der Beschluss zur Fortsetzung der Förderpolitik laut Opec einstimmig.

"Weiter so!" heißt es auch aus gutem Grund. Ein vergleichsweise niedriger Preis (im Juni 2014 kostete ein Barrel noch um die 110 Dollar) macht Fracking weniger attraktiv. Tatsächlich sind die neuen Bohraktivitäten zurückgegangen. Saudi-Arabien als weitaus wichtigstes Opec-Land hatte schon signalisiert, dass die Maßnahmen langsam Wirkung zeigten.

Ölpreis steigt nach Entscheidung

Der Ölpreis stieg nach Bekanntgabe der Entscheidung am Freitag. Das Nordseeöl Brent wurde in der Spitze mit 62,83 Dollar pro Fass 1,3 Prozent fester gehandelt. Der Preis für das US-Öl WTI zog um 1,1 Prozent auf 58,66 Dollar an. Einige Investoren hatten wegen der Kämpfe im Nahen Osten und der davon ausgehenden Gefahren für den Rohölnachschub auf eine Erhöhung der Fördermenge gesetzt. (APA, red, 5.6.2015)