Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit veröffentlicht Daten über alle Projektverträge, die seit dem 1. Jänner 2010 abgeschlossen wurden. Seit diesem Zeitpunkt wurden mehr als 530 Millionen Euro an Projektförderungen ausbezahlt. Das sind etwa 10 Prozent der Gesamtausgaben für Entwicklungshilfe im selben Zeitraum.

Nach Uganda flossen in diesem Zeitraum rund 66 Millionen Euro. Damit lag der ostafrikanische Binnenstaat an erster Stelle bei Förderungen, die an ein Zielland vergeben wurden. Damit wurde unter anderem die Wasserversorgung in ländlichen Gegenden ausgebaut. Ganze 28 Millionen Euro gingen an das Ministerium für Wasser und Umwelt, weitere 22 Millionen gingen an das Finanzministerium in Uganda.

Auf Uganda folgt Österreich: Über 37 Millionen wurden für Projekte im Inland ausgegeben. Dabei: Bildungs- und Integrationsprojekte sowie Studentenaustausch. Aber auch Forschungsprojekte mit dem Ziel, Entwicklungspolitik weiterzuentwickeln, werden unterstützt.

Über 460 verschiedene Partner wurden in Projekten gefördert. Mit dabei: Ministerien und Regierungen von Zielländern, multinationale Organisationen, NGOs, Unternehmen und Forschungsinstitute. Mit 25 Projekten und einer Fördersumme von 49 Millionen Euro ist Horizont 3000 der größte Projektpartner. Die Organisation finanzierte damit Projekte in Lateinamerika und erhielt eine Grundförderung.

Der Österreichische Austauschdienst, das Rote Kreuz und Care Österreich zählen mit 10,16 und 14 Millionen auch zu den größeren Projektpartnern. Ersterer erhielt unter anderem eine Förderung für Studierendenaustausch aus Zielländern in Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa. Ziel ist es, mit Partnerschaftsprojekten die Kooperation von heimischen Universitäten mit Bildungseinrichtungen in den Zielländern zu stärken.

Aber auch Unternehmen kommen in den Genuss von Entwicklungshilfeförderungen. Die Liste an Unternehmen reicht von kleineren, unbekannten Firmen bis hin zu Großunternehmen wie Porr, Unilever, Strabag oder OMV. Bei den meisten Projekten, an denen Firmen beteiligt sind, ist der Zusammenhang mit Entwicklungshilfe klar. Allerdings: Den größten Vertrag bekam mit 2,1 Millionen Euro die Werbeagentur Grayling für PR-Maßnahmen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Der veröffentlichte Vertrag stellt jedoch nur eine Aufstockung der bereits bestehenden Zusammenarbeit dar. (Michael Bauer, 9.7.2015)