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Österreich hat mit Spusu einen neuen Mobilfunker.

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Spusu-Chef Franz Pichler

Foto: Markus Sulzbacher / STANDARD

Einer mehr. Am Montag ging der Mobilfunker Spusu (die Abkürzung steht für "Sprich und surf", Anm.) an den Start. Als virtueller Anbieter hat man sich in das Netz von "3" eingemietet, Kunden sind unter der Vorwahl 0670 erreichbar. Bei der Tarifgestaltung stellt Spusu sein Datenangebot in die erste Reihe. So surfen alle Kunden mit bis zu 42 Mbit/s, unverbrauchte Freiminuten und SMS verfallen nicht, sondern werden in Bonusdaten für den nächsten Monat umgewandelt – ein einzigartiges Angebot am Markt.

Marktanalyse

Der Fokus auf Daten sei aus der eigenen Analyse des Marktes entstanden, immer mehr Kunden wären Internetverbindungen wichtiger als Telefonie und SMS, so Spusu-Chef Franz Pichler gegenüber dem STANDARD. "Die anderen Mobilfunker sind bei Daten knausrig", so Pichler wörtlich, der hier eine Chance wittert, sich vom Mitbewerb abzusetzen.

Kampftarif zum Start

Beim Vertrieb setzt man auf das Internet, Tarife und SIM-Karten können nur über die Spusu-Homepage bestellt werden. Zum Einstand werden 150 Sprachminuten, 50 SMS und 1300 MB Daten um sechs Euro pro Monat angeboten. Als Besonderheit verspricht der Mobilfunkanbieter sekundengenaue Abrechnung. Zusätzlich werden noch drei weitere Tarife angeboten. So gibt es für 15 Euro 1000 Minuten, 1000 SMS und 3 GB Daten. Für 30 Euro bekommt man 1000 Minuten, 1000 SMS und 8 GB Daten. Wer keine Daten braucht, der zahlt für 150 Minuten und 50 SMS 5 Euro.

"SIM only"

Aktivierungsentgelt, Servicepauschale und Vertragsbindung gibt es nicht, die Servicehotline ist kostenlos. Gestützte Mobiltelefone werden nicht angeboten, das Angebot ist "SIM only". Allerdings gelten die Angebote von Spusu nur für Privatkunden, es ist nicht erlaubt, Spusu als Unternehmen zu verwenden, wie die Webseite des Mobilfunkers festhält.

Zielsetzung

Für das kommende Jahr hat man sich ambitionierte Ziele gesetzt: 100.000 SIM-Karten sollen in diesem Zeitraum abgesetzt werden. Dazu soll auch der LTE-Service beitragen, der im Herbst folgen soll. Eine Tarifschlacht mit Hot wolle man sich bewusst nicht liefern, streicht Pichler heraus. Dieser bediene eine andere Zielgruppe.

Tele2 folgt

Hinter Spusu steht das Wiener Telekom-Unternehmen Mass Response. In den letzten Monaten ist Bewegung in den österreichischen Mobilfunkmarkt gekommen. Neben Spusu sind bereits der Diskonter Hot und UPC Mobile gestartet. Der Internetprovider Tele2 will ebenfalls in den nächsten Wochen starten. (Markus Sulzbacher, 15.6. 2015)