Uppsala/Wien – Wenn sich die weitverbreitete Hemmung, vor einer großen Gruppe zu sprechen oder neue Bekanntschaften zu machen, zu einer ausgeprägten Angst vor sozialen Situationen auswächst, kann es sich um eine Sozialphobie handeln, die einer Therapie bedarf. Für etwaige medikamentöse Behandlungen dürfte eine Entdeckung wichtig werden, die schwedische Forscher im Journal "JAMA Psychiatry" melden.

Das Team um Mats Fredrikson und Tomas Furmark von der Universität Uppsala bestätigt mit seiner Studie die schon länger gehegte Vermutung, dass es einen Zusammenhang zwischen Angststörungen und dem Neurotransmitter Serotonin gibt. Doch sieht dieser Zusammenhang offenbar völlig anders aus als gedacht.

Vermutete man bisher eine zu geringe Produktion des Hormons als entscheidenden Faktor, so kamen die schwedischen Forscher zum genau gegenteiligen Befund. Mittels Positronen-Emissions-Tomografie stellten sie fest, dass eine erhöhte Serotoninproduktion in der Amygdala, dem "Angstzentrum" des Gehirns, mit phobischen Störungen einhergeht. (jdo, 18.6.2015)