Foto: Wien Energie

Wien – Die Wien Energie hat im ersten Quartal 2015 die Stromerzeugung um rund ein Viertel erhöht, Grund war vor allem der stärkere Einsatz der Gaskraftwerke für das Engpassmanagement. Gestiegen seien wegen der im Vergleich zum Vorjahr kälteren Witterung auch die Produktion und der Absatz von Wärme, so die Geschäftsführung Mittwochabend vor Journalisten. Deutlich zugelegt hat der Quartalsgewinn.

In der abgelaufenen Heizsaison von Oktober 2014 bis März 2015 blieb die Gasrechnung jedoch gegenüber der Vorjahresperiode unverändert, wie die Wien Energie betont. Die ersten drei Monate 2015 seien zwar kälter gewesen als im Jahr davor – die Heizgradsummen seien um 9,4 Prozent gelegen, so die Wien Energie. Dies sei aber durch die wärmere Witterung im Zeitraum Oktober bis Dezember kompensiert worden.

Umsatzplus von 6,7 Prozent

Bei den Energiepreisen für die Kunden gebe es keine Veränderung, so Thomas Irschik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wien Energie. Bereits 70.000 Kunden hätten sich für die an die Börsenpreise gebundenen Float-Tarife entschieden. Ab Juli gibt es einen neuen Biogas-Tarif für umweltbewusste Privatkunden. Enthalten sind darin Mengen aus der kürzlich in Betrieb gegangenen Biogasaufbereitungsanlage in Pfaffenau, in der aus dem Wiener Bioabfall Biogas für rund 900 Haushalte gewonnen wird. Der Preis werde etwas höher sein, so Irschik.

Der Konzernumsatz stieg heuer in den ersten drei Monaten um 6,7 Prozent auf 611,1 Mio. Euro. Wien-Energie-Geschäftsführer Peter Gönitzer wies aber darauf hin, dass rund ein Drittel des Jahresumsatzes traditionell im ersten Quartal erzielt werde.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 65,1 Mio. Euro auf 83,2 Mio. Euro. Der Konzernjahresüberschuss betrug 82,9 Mio. Euro, nach 18,3 Mio. Euro im ersten Quartal 2014. Das Ergebnis sei "sehr erfreulich, aber kein Grund euphorisch zu werden", so Gönitzer. Gründe für den Anstieg seien neben der Witterung auch niedrigere Bezugspreise gewesen. Ausgewirkt hätten sich auch die Fortschritte beim Effizienzsteigerungsprogramm, bei dem man auf einem guten Weg sei, es aber noch viel zu tun gebe. Insgesamt soll das seit zwei Jahren laufende Programm ab 2017 rund 86 Mio. Euro pro Jahr bringen.

Mitarbeiterzahl quasi konstant

Beschäftigt waren im Wien-Energie-Konzern im ersten Quartal durchschnittlich 2.703 Mitarbeiter, um 38 weniger als im Vorjahresquartal.

Die Stromerzeugung stieg um 24 Prozent auf 1.833 Gigawattstunden (GWh). Rund drei Viertel des Zuwachses der Erzeugung in den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen waren auf das verstärkte Engpassmanagement zurückzuführen. Dabei werden bei starken Schwankungen der Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne konventionelle Kraftwerke zur Netzstabilität eingesetzt. Im ersten Quartal seien Kraftwerksleistungen der Wien Energie mehr als 50 Mal für das Engpassmanagement von der APG abgerufen worden, sagte Wien-Energie-GmbH-Geschäftsführerin Susanna Zapreva.

Dabei handle es sich um Abrufe während des laufenden Betriebes. An der Reservehaltung für den Sommer, bei der auch für die Bereithaltung der Kraftwerke bezahlt wird, sei die Wien Energie heuer in der ersten Tranche nicht beteiligt. Mitgeboten hat die Wien Energie bei der sogenannten "Stromhilfe" für den deutschen Netzbetreiber Tennent für den kommenden Winter. Zapreva rechnet mit einer Entscheidung im Juli.

Die Stromerlöse stiegen im Zeitraum Jänner bis März 2015 um 3,9 Prozent auf 328,3 Mio. Euro, der Stromabsatz sank um 2 Prozent auf rund 2.440 GWh. (APA, 18.6.2015)