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Wer einen satten, grünen Rasen haben will, sollte jetzt öfters gießen.

Foto: AP / Jim Fitzgerald

Tja, die Tage werden schon wieder kürzer. Das Gras hingegen nicht. Kaum ein Garten kommt ohne ein Stück Rasen aus. Irgendwie ist das in den Köpfen der Gartlerinnen und Gärtner fixiert, dass Grasflächen schlichtweg dazugehören. Womöglich unterscheidet der Rasen den Garten sogar von der Gstetten, aber wer weiß das schon. Und Rasen ist nicht gleich Rasen. Das hat jeder schon einmal erlebt, der in einer Pflanzenabteilung Rasensamen kaufen wollte.

Da gibt es Schattenrasenmischungen, Sportrasen-Compilations und natürlich die strapazierbaren Spielrasen – auf der Packung sind dann immer fröhliche Kinder beim Spielen auf der Wiese abgebildet. Diese Marketingfritzinnen und -fritzen haben keine Ahnung. Kinder sitzen bei schönem Wetter in verdunkelten, miefigen Zimmern und spielen irgendetwas auf einem Display. Wie auch immer.

Wohlfühlmischung

Damit sämtliche Rasen gut gedeihen, sind die Samen in der Regel Mischungen aus verschiedenen Gräsern. Irgendein Gras in dieser Mixtur wird sich schon wohlfühlen und dem Gartler entsprechend Freude bereiten. Damit eine Wiese zum Rasen wird, braucht sie jedoch Pflege.

Für die Grasfläche wie auch für viele Österreicher gilt das Motto "Man kann gar nicht genug saufen!". Noch nie hat es jemand geschafft, einen Rasen durch übermäßiges Gießen zu zerstören. Ganz im Gegenteil: Legen Sie Wert auf dunkles, sattes Grün, dann greifen Sie zur Gießkanne! Nasser Rasen wächst schnell, daher folgt jetzt Tipp Nummer zwo: Mähen Sie so oft wie möglich, aber immer, und das ist zwingend, Sonntagmittag, so gegen 13.30 Uhr. Ihre Nachbarn brauchen den sonoren Sound eines High-End-Mähers in den Ohren, um glücklich mit ihrer prallen Schweinsbratenwampe wegdösen zu können.

Millimeter-Mulch

Wer oft mäht, kann den Abschnitt liegenlassen – er ist ja kaum länger als ein paar Millimeter. Instant-Mulching heißt diese Technik, wie man in Faumas nie erschienenem Goldenem Gartenalmanach unter Kapitel eins imaginär nachlesen kann.

Der nächste Tipp richtet sich nach der rotwelschen Weisheit "Iss und trink, wächst das Ding": Bringt man durch Guss und Schnitt den Rasen zu dichtem Wachstum, muss man ihn natürlich entsprechend füttern, vulgo düngen.

Gelegentliche Düngergaben, am besten beim Gießen, sorgen für ein grüneres Grün und einen dichteren Wuchs. Letzterer lässt die Gartler aber auch befürchten, dass der Rasen zu dicht werden könnte, er würde dann Luft brauchen. Wer das so sieht, greift zum Vertikutierer, um ein wenig auszulichten. Bis dato konnte allerdings noch nie ein Rasen beim Ersticken beobachtet werden.

Gelegentlich ein bisserl Sand streuen hält den Boden locker – wer dann des Morgens barfuß über den noch taunassen Rasen schreitet, weiß, dass sich das Befolgen dieser Tipps lohnt. (Gregor Fauma, RONDO, 3.7.2015)