Basel/Wien – Marc Janko hat sich für den FC Basel entschieden. Der österreichische Fußball-Nationalstürmer wechselt nach einem Jahr in Australien zum Schweizer Meister. Der Niederösterreicher unterschrieb am Donnerstag, seinem 32. Geburtstag, einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf eine weitere Saison. Das gab sein neuer Club bekannt.

Ein Jahr vor der angestrebten EURO 2016 in Frankreich hat Janko damit schnell eine neue sportliche Heimat gefunden. Sein Vertrag beim Sydney FC war Ende Mai trotz einer starken Saison, in der er nach 16 Toren zum Spieler des Jahres in der australischen A-League gewählt wurde, nicht verlängert worden. Zuletzt war auch ein möglicher Wechsel nach Österreich zur Wiener Austria ein Thema.

Sechs Meistertitel in Serie

Das Rennen um den Goalgetter machte aber der FC Basel. Die Basler haben zuletzt sechs Schweizer Meistertitel in Serie geholt und spielen auch in der Champions-League-Qualifikation. Von 2011 bis 2013 war mit Verteidiger Aleksandar Dragovic auch einer von Jankos ÖFB-Teamkollegen beim Club tätig. Neuer Trainer ist seit diesem Sommer der Schweizer Urs Fischer.

"Ich freue mich auf die Möglichkeit, in diesem tollen Club spielen zu dürfen, und hoffe, der Mannschaft zu einer erfolgreichen Saison verhelfen zu können", erklärte Janko in einer Clubaussendung. "Sehr, sehr glücklich, bekanntzugeben, dass ich für den FC Basel 1983 unterschrieben habe", ergänzte der Angreifer auf seiner Facebook-Seite. "Ich freue mich darauf, bald meine neuen Teamkollegen zu treffen."

Trainingslager am Tegernsee

Nächste Woche ist es soweit. Janko reist am Dienstag ins Trainingslager der Basler an den Tegernsee. In Bayern bereitet er sich mit seinen neuen Kollegen auf die Saison vor, die am 19. Juli mit einem Heimspiel gegen den FC Vaduz beginnt. Davor genießt Janko noch einige Tage frei. Der 1,96-Meter-Mann hat erst vor wenigen Tagen geheiratet.

In Basel tritt Janko als Mittelstürmer die Nachfolge von Clublegende Marco Streller an, der seine Karriere nach zuletzt acht Jahren beim FCB mit Saisonende beendet hat. "Wir freuen uns, unsere Möglichkeiten im Angriff um einen erfahrenen Stürmer erweitert zu haben, der seine Torgefährlichkeit in verschiedenen Ligen bewiesen hat", sagte Basel-Präsident Bernhard Heusler über den Österreicher.

Rückennummer 21

Janko erhält auch bei seinem neuen Club die Rückennummer 21 – ebenso viele Tore hat der 32-Jährige in bisher 46 Länderspielen für das ÖFB-Nationalteam erzielt, das vielleicht wichtigste vor eineinhalb Wochen zum 1:0-Sieg in der EM-Qualifikation in Russland. Die Tür zur EM in Frankreich ist dadurch weit offen. Die Teilnahme an einem großen Turnier ist eines von Jankos großen Karrierezielen, nachdem er bei der Heim-EM 2008 nicht dem Kader angehört hatte.

Auf die Nicht-Berücksichtigung durch den damaligen ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger antwortete Janko mit einer überragenden Saison samt 39 Toren für Österreichs Meister Red Bull Salzburg (2008/09). Ein Jahr später wechselte er für eineinhalb Jahre zu Twente Enschede. Es folgten Engagements beim FC Porto und Trabzonspor, ehe er vergangenen Sommer in Sydney anheuerte. Basel ist Jankos fünfte Auslandsstation. (APA, 25.6.2016)