Tripolis/Skhirat – Bei den Friedensgesprächen für Libyen scheint eine Einigung in Reichweite. "Es gibt Übereinstimmung bei weiten Teilen dieses Textes", sagte UNO-Vermittler Bernardino Leon am Montagvormittag nach Gesprächen im marokkanischen Skhirat. Ziel der Verhandlungen ist es, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden.

Lediglich zwei bis drei Passagen seien zwischen den Delegationen der konkurrierenden Regierungen umstritten, sagte Leon. Das nächste Treffen zwischen den beiden rivalisierenden Parlamente unter UNO-Vermittlung wurde für Donnerstag avisiert.

In Libyen gibt es vier Jahre nach dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi zwei rivalisierende Regierungen: Eine eher weltliche, international anerkannte sitzt in Tobruk. In der Hauptstadt Tripolis herrscht eine islamistische Gegenregierung, die weite Teile Westlibyens kontrolliert. Das Machtvakuum in dem zerrütteten Land haben Jihadisten ausgenutzt: Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und das Extremistennetzwerk Al-Kaida sind in Libyen aktiv. (APA, 29.6.2015)