Eine Maschine des Typs Hercules C-130 ist in Indonesien in eine Wohnsiedlung gestürzt.

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Foto: APA/EPA/DEDI SAHPUTRA

Medan – Bei dem Flugzeugunglück in Indonesien sind nach neuen Angaben 142 Menschen ums Leben gekommen. Mittlerweile seien 142 Leichen in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte der Polizeibeamte Agustinus Tarigan am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Eine Militärmaschine war am Dienstag in ein Neubaugebiet der westindonesischen Millionenstadt Medan gestürzt.

Unter den Toten sind auch 20 Bewohner der Stadt, die in ihren Häusern oder auf der Straße von den herabstürzenden Wrackteilen erschlagen wurden oder verbrannten. Die 50 Jahre alte Maschine vom Typ Hercules C-130 war nur zwei Minuten nach dem Start mitten in der Stadt auf der Insel Sumatra abgestürzt und in Flammen aufgegangen. Die Bergungskräfte mussten schweres Gerät einsetzen, um zu den verschütteten Opfern vorzudringen.

Luftwaffe: 122 Menschen an Bord

Die Luftwaffe korrigierte ihre Angaben zu den Insassen der Maschine nach oben. An Bord seien 122 Menschen gewesen, darunter zwölf Besatzungsmitglieder. Zunächst war die Zahl mit 113 angegeben worden.

Die genaue Ursache ist noch unklar, die Luftwaffe nahm Ermittlungen auf. Ein Anrainer berichtete im Fernsehen von einer vorangehenden Explosion. Der Pilot hatte Schwierigkeiten gemeldet.

Kritik an Luftwaffe

Die Luftwaffe wurde unterdessen heftig kritisiert. Die Maschine war 51 Jahre alt und hätte nach Angaben von Experten nicht so viele Menschen an Bord haben sollen. Als Vorsichtsmaßnahme zog die Luftwaffe ihre verbliebenen 27 C-130-Hercules-Maschinen vorerst aus dem Verkehr. Das Flugzeug war Jahrgang 1964 – nach Angaben des Luftwaffenchefs kein Problem, solange die Maschinen richtig gewartet werden. Präsident Joko Widodo versprach eine Modernisierung der Flotte.

Nach Angaben des Flugsicherheitsnetzwerks, das Flugunglücke in aller Welt registriert, war es bereits das sechste tödliche Flugunglück der indonesischen Luftwaffe binnen eines Jahrzehnts. (APA, 1.7.2015)