Irvin D. Yalom
Denn alles ist vergänglich.
Geschichten aus der Psychotherapie
240 Seiten, 20,60 Euro
btb Verlag

Foto: btb

Los Angeles/Wien – Der amerikanische Psychotherapeut Irvin D. Yalom schildert in seinem neuen Buch zehn Fälle aus seiner Praxis: "Denn alles ist vergänglich" lautet der Titel der Sammlung des renommierten Schriftstellers ("Die rote Couch", "Und Nietzsche weinte"), der vielen seit 2014 auch durch den Dokumentarfilm "Yaloms Anleitung zum Glücklichsein" bekannt ist.

Der emeritierte Professor für Psychiatrie erzählt von einer sterbenden Patientin, die einen neuen Sinn darin findet, ihrer Familie als Vorbild für das Sterben zu dienen. Ein junger Mann bekämpft seine Todesangst mit sexueller Aktivität, eine frühere russische Tänzerin lebt in der Vergangenheit, ein dynamischer Ex-Manager fühlt sich in einem exklusiven Seniorenheim eingesperrt.

"Authentische, heilsame Beziehung"

In allen Begegnungen geht es um die eigene Vergänglichkeit, die Furcht vor dem Tod, die schwindenden Möglichkeiten im Alter, ein sinnvolles Leben und den Verlust geliebter Menschen. Dabei reflektiert der 84-jährige Yalom auch sein eigenes Alter und den Umgang damit.

Es geht ihm aber auch um seinen eigenen Berufsstand. Erneut plädiert der Autor für die Bedeutung der Individualität in der Psychotherapie: Das Wichtigste sei eine "authentische, heilsame Beziehung" zum Patienten. Yalom zufolge brauchen Psychotherapeuten eine ausgeprägte Sensibilität für existenzielle Themen sowie die Fähigkeit, einen Ansatz für das zu finden, "was wehtut und getan werden muss". (APA, 30.6.2015)