Wie bringt man Bosnier und Kroaten gleichermaßen gegen sich auf? So zum Beispiel: Das vermutlich beste bosnische Lokal der Welt ist das womöglich beste Lokal in Dubrovnik. Dass dieses Lokal dann auch noch Taj Mahal heißt, fällt dann auch nicht mehr ins Gewicht.

Wo wir das erledigt hätten, können wir uns dem Essen widmen:

Wunderbare Suppe

Die Wunderbare weiß ohnehin alles, aber vermutlich kaum etwas besser als: Wie Begova čorba schmecken muss.

Und: Diese Suppe mit Huhn und Rind und Pastinake und Okraschote und Sellerie und Petersil und sonst noch allerlei war definitiv die beste, die ich je in meinem Leben gegessen habe. Das ist noch keine Kunst – es war die erste.

Aber: Die Wunderbare erhob sie zur vermutlich weltbesten Begova čorba überhaupt. Und: Wer wüsste das besser als die Wunderbare?

Foto: Harald Fidler

Einfach Knoblauch

Hier wusste die Wunderbare leider auch besser, was gut für mich ist: gegrillte Paprika in Öl mit sehr, sehr viel Knoblauch. Fast ein bisserl viel.

Foto: Harald Fidler

Großes Brot

Umso großartiger das Brot, Lepinja, lerne ich. Das allein hätte mich schon glücklich gemacht im Taj Mahal. Warm, duftig, knusprig – herrlich!

Ein Grund für einen Einbürgerungsantrag – aber wo jetzt?

Foto: Harald Fidler

Fleisch ins Brot

Und wenn wir schon beim Brot-Loben sind: Noch besser wird dieses Brot, wenn man es mit Ćevapi füllt. Vor allem mit diesen. Ausreichend Lamm, gemessen Rind – rauchig, fettig, gut.

Foto: Harald Fidler

Bosnier, lustig

So sieht der Bosnier aus, wenn er lustig ist. Das ist jetzt natürlich ein bisschen gemein, aber wenn in einer Speisekarte "Der Lustige Bosnier" steht, muss ich diese Nummer 38 bestellen.

Im Prinzip eine Rindsroulade, sage ich Banause, mit Käse, sagt die Karte, ich hätte Kajmak präzisiert, kann mich aber täuschen, und Gemüse.

Wer jetzt die Roulade wohin gebracht hat, historisch betrachtet, von oder nach Bosnien, das weiß ich Universaldilettant natürlich nicht. Aber: Die Roulade zählt zu den besten, die ich bisher probiert hab. Womöglich käsebedingt.

Foto: Harald Fidler

Apfel, ungeprüft

Darf ich vorstellen: Tufahija. Apfel, gekocht in Zuckerwasser und gefüllt mit Walnüssen – und hier durchaus üppig dekoriert.

Super, sagt die Wunderbare. Ich wollte ihr das ungeprüft glauben.

Taj Mahal (Link)

Fünf Gänge, Wein, Wasser: 52 Euro.

(Harald Fidler, 4.8.2015)

Foto: Die Wunderbare