Brüssel – Ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der Eurozone oder der EU nach dem Referendum in Griechenland am Sonntag wird immer wahrscheinlicher. Bisher gibt es dazu zwar keine Ankündigungen, aber in den EU-Hauptstädten wird ein solches Sondertreffen erwartet, hieß es am Donnerstag in EU-Ratskreisen.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat vor dem Hintergrund der Griechenland-Krise einen Besuch bei der UNO in New York kommende Woche verschoben, hieß es aus dem Bundeskanzleramt. Faymann hätte am Mittwoch ein Eröffnungsreferat vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der UNO (ECOSOC) zum Thema der Millennium Goals-Entwicklungsziele sowie zu den "Sustainable Development Goals" halten sollen. Außerdem hätte der Bundeskanzler im Zuge seines Aufenthaltes in New York ein Treffen mit UNO-Generalsekretär der UNO Ban Ki-moon sowie mit dem Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, vorgesehen. Derzeit werde ein neuer Termin koordiniert, hieß es aus dem Bundeskanzleramt.

EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte zuletzt auf "Twitter": "Europa will Griechenland helfen. Aber wir können niemandem gegen seinen Willen helfen. Warten wir auf das Ergebnis des griechischen Referendums." In diesem Sinne hatte sich zuvor auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußert.

Bei dem Referendum am Sonntag sollen die Griechen sagen, ob sie den Bedingungen der Gläubiger zustimmen oder sie ablehnen. Das Hilfspaket, zu dem diese Bedingungen gehören, ist aber überholt. Das Hilfsprogramm für Griechenland ist am 30. Juni mangels einer Einigung zwischen Athen und den Geldgebern ausgelaufen. Ein neues Rettungsprogramm müsste wieder von vorne ausverhandelt werden. (APA, 2.7.2015)