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Der "Spiegel" sieht sich als Spionage-Opfer.

Foto: APA/EPA/DANIEL BOCKWOLDT

Karlsruhe/Washington – Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" geht davon aus, von US-Geheimdiensten abgehört worden zu sein. Die Verantwortlichen der Zeitschrift haben daher Strafanzeige in Karlsruhe wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit und der Verletzung des Fernmeldegeheimnisses erstattet. Das berichtet das Magazin in seiner neuesten Ausgabe, die am Samstag erscheint.

Die deutsche Bundesanwaltschaft bestätigte den Eingang der Anzeige am Freitag. Das Magazin beruft sich auf Vorgänge aus dem Jahr 2011: Damals habe die CIA-Spitze den Geheimdienstkoordinator im deutschen Bundeskanzleramt, Günter Heiß, vor angeblichen Kontakten des "Spiegel" in deutsche Regierungsstellen gewarnt.

Dienstliches womöglich weitergegeben

Konkret sei demnach Heiß' Stellvertreter Hans Josef Vorbeck verdächtigt worden, Dienstliches weitergegeben zu haben. Die angeblichen Kontakte Vorbecks zum Magazin würden in einem geheimen Vermerk des Kanzleramts ausdrücklich erwähnt, schreibt das Magazin.

Vorbeck sei kurz darauf versetzt worden, juristische Konsequenzen habe der Verdacht nicht gehabt. Der Vorgang werde derzeit vom NSA-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags untersucht. (APA, 3.7.2015)