Moskau – Wenn Mäuse den Urin von Katzen erschnuppern, ist bei ihnen Alarmstufe Rot angesagt. Doch ist ihnen diese Angst angeboren, oder lässt sie sich womöglich manipulieren? Letzteres ist russischen Forschern des Severtsov-Instituts für Ökologie und Evolution gelungen, wie sie auf einer Tagung der Society for Experimental Biology berichteten: Die Biologen setzten Mäusebabys, die von ihren Müttern noch gesäugt wurden, dem Geruch von Katzenurin aus.

Tatsächlich zeigten die Mäuse später im Leben kaum Angstreaktionen, wenn sie es mit dem Gestank zu tun bekamen. Die Forscher identifizierten zudem einen Katzenurin-Inhaltsstoff namens L-Felinine, der bei erwachsenen Mäuseweibchen dazu führt, dass sie nicht schwanger werden. Diese hormonelle Veränderung zeigten auch jene Mäuse, die als Babys an Katzenurin gewöhnt worden waren. (tasch, 3. 7. 2015)