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Nie mehr (frischer) Bandsalat: Schon bald werden keine VHS-Kassetten mehr verkauft.

Man mag es kaum glauben: Aber schon vor mehr als 30 Jahren wurden Diskussionen über die Vor- und Nachteile einzelner technischer Lösungen mit einer ordentlichen Prise Emotion gewürzt. Welches das beste Videokassettenformat ist, erhitzte damals die Gemüter ähnlich wie heute eine Diskussion über Apple vs. Google. Klar ist jedenfalls: VHS hat diesen Disput gewonnen – Betamax und Video 2000 wurden recht bald zur Randerscheinung degradiert.

Keine Produktion mehr

Doch all das nutzt nichts gegen den Zahn der Zeit: Denn nun steht auch das endgültige Ende für VHS bevor, wie heise.de berichtet. Der letzte noch aktive Anbieter, die deutsche SK (Sauerland-Kunststoff), habe vor kurzem die finale Charge aufgekauft. Der südkoreanische Hersteller Cosmo AM & T hat die Produktion eingestellt, andere Anbieter gibt es offenbar nicht mehr.

Rechnung

Bei SK, das die Marken Platinum und Xlyne anbietet, geht man davon aus, dass die letzten VHS-Kassetten damit gegen Ende des laufenden Jahres verkauft werden. Aktuell ist dies monatlich übrigens immerhin noch eine fünfstellige Stückzahl.

Geschichte

VHS wurde von Erfinder JVC erstmals 1976 vorgestellt: Herausragendes Merkmal war die Möglichkeit zwei Stunden Material auf ein Magnetband zu speichern. Damit ging sich ein gesamter Spielfilm auf einer Kassette aus – ein entscheidender Vorteil gegenüber Betamax, das damals nur eine Stunde liefern konnte. Als die Konkurrenz 1979 mit dem – technisch überlegenen – Video 2000 nachzog, war es schon zu spät – JVC hatte bereits alle wichtigen Hersteller für das eigene System gewonnen. (apo, 5.7.2015)