London – Die britische Regierung will sich Reuters-Informationen zufolge vergleichsweise zügig von der in der Finanzkrise geretteten Royal Bank of Scotland (RBS) trennen. Nach Auskunft von Insidern soll die Hälfte des Staatsanteils binnen zwei Jahren abgegeben werden. Damit würden RBS-Aktien im Wert von aktuell 16 Milliarden Pfund (22,6 Milliarden Euro) auf den Markt geworfen, sagten Personen, die mit den Überlegungen der Regierung vertraut sind.

Dies wiederum würde wahrscheinlich dazu führen, dass die britischen Steuerzahler mit dem Engagement am Ende Verlust machen. Den Plänen zufolge würde der Verkaufsprozess schneller über die Bühne gehen als bislang anvisiert. Der scheidende Verwaltungsratsvorsitzende Philip Hampton hatte zuletzt von mehreren Jahren gesprochen, RBS-Chef Stephen Hester sogar ein Jahrzehnt für möglich gehalten.

Der Staat steckte in der Krise 2007 bis 2009 knapp 46 Milliarden Pfund in das Geldhaus und erhielt dafür einen Anteil von 78 Prozent. Mittlerweile ist das Paket 32 Milliarden Pfund wert. Finanzminister George Osborne will mit dem Verkauf in den kommenden Monaten beginnen, weil die Bank bei ihrer Sanierung Fortschritte macht. Es wird erwartet, dass das größte Privatisierungsvorhaben in der Geschichte Großbritanniens im September starten wird. (Reuters, 6.7.2015)