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Der Videogamer Felix Arvid Ulf Kjellberg, im Netz bekannt als "PewDiePie", bei den Social Star Awards in Singapur. Ihm folgen auf Youtube fast 38 Millionen User. Seine Firma, Pewdiepie Productions, hat letztes Jahr umgerechnet etwa 6,7 Millionen Euro erwirtschaftet.

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Y-TITTY sind die Stars der deutschsprachigen Youtube-Szene.

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Zu den wohl bekanntesten Kids auf Youtube gehören Charlie und Harry. Sie kamen durch das Video "Charlie bit my finger", das seit 2008 rund 825 Millionen Menschen gesehen haben, ganz unverhofft zu ihrem Ruhm. Das Video und andere Filme des Vlogs haben der Familie über Werbung viel Geld eingebracht: Mehr als 120.000 Euro sollen es umgerechnet sein. Das Geld wolle er in die Ausbildung der Kinder investieren, sagte Vater Howard Davies-Carr der "New York Times".

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Youtuber betreiben einen Kanal auf Youtube und veröffentlichen teilweise mehrfach pro Tag Videos. Thematisch beschäftigen sich die Kanäle meist mit Games, Beauty und Lifestyle oder popkulturellem Tagesgeschehen.

Youtuber, die einen solchen "Vlog" betreiben, sind für die Werbeindustrie besonders interessant, da sie meist so alt sind wie ihre Zielgruppe, deren Sprache sprechen und so Glaubwürdigkeit vermitteln können. Grundsätzlich kann jeder Youtube-Vlogger werden, solange er kreativ und kommunikationsfreudig ist, ein authentisches und gewitztes Auftreten hat und im Groben weiß, wie Videos bearbeitet und geschnitten werden. Der Aufwand für die Videoproduktion ist jedoch nicht zu unterschätzen und sehr zeitintensiv.

Ein Euro für 1.000 Klicks

Youtuber erzielen Einnahmen aus mehreren Quellen. Einerseits werden sie an den Werbeeinnahmen beteiligt, die Youtube beziehungsweise Google mit vorgeschalteten Werbeclips oder Anzeigen in ihren Videos verdient. Pro 1.000 Klicks ist das rund ein Euro brutto. Die so lukrierte Summe variiert stark nach Jahreszeit, weil kurz vor Weihnachten deutlich mehr Werbung geschaltet wird.

Neben Klicks sind Product-Placements für Youtuber eine wichtige Einnahmequelle, da sie im Vergleich zu Werbeeinnahmen wesentlich lukrativer sind. Die Abwicklung solcher Werbedeals erfolgt entweder persönlich oder über die jeweilige Sales-Abteilung des Netzwerks, dem ein Youtuber angehört.

Games-Branche ist am lukrativsten

Die Preise für Produktplatzierungen unterscheiden sich stark je nach Reichweite des Youtubers und der Häufigkeit, mit der das zu integrierende Produkt gezeigt werden soll. Ein einmaliges Product-Placement von einer Minute bei einem mittelgroßen Youtube-Kanal mit etwa 50.000 bis 100.000 monatlichen Views und einer durchschnittlichen Videoreichweite von 40.000 Klicks bringt dem Kanalbetreiber beispielsweise über 2.000 Euro ein.

Auch in der Videobeschreibung kann sich ein Youtuber Verlinkungen zu diversen Unternehmen vergüten lassen. Vor allem im Games-Bereich werden dafür häufig monatliche Festbeträge in fünfstelliger Höhe bezahlt.

Größere Kanäle verdienen zudem durch den Verkauf eigener Merchandise-Artikel, etwa über Seiten wie 3dsupply. Dadurch können Einnahmen von 1.000 bis 2.000 Euro brutto pro Monat erzielt werden. Beauty- und Lifestyle-Vlogger betreiben oft eigene Onlineshops.

Schwer, davon zu leben

Im deutschsprachigen Raum bewegt sich der Großteil der auf Youtube betriebenen Kanäle unter dem Wahrnehmungsradar großer Werbekunden. Nur die wenigsten Youtuber können allein vom Vlogging leben. Je nach persönlichem Engagement, also der Häufigkeit der hochgeladenen Videos, und Anzahl der Subscriber bewegen sich die jährlichen Einnahmen zwischen 1000 bis weit über 100.000 Euro.

International gelten 10 bis 15 Cent pro Youtube-Abonnent pro Jahr als Richtwert für die Einnahmen eines erfolgreichen Youtubers. Mit einer Million Abonnenten können somit Einnahmen von 100.000 bis 150.000 Euro jährlich erzielt werden. Spitzenverdienste erreichen Youtuber wie Felix Kjellberg, der unter dem Pseudonym "PewDiePie" mit rund 38 Millionen Abonnenten Einnahmen von rund 7 Millionen Euro erwirtschaftete. (Conrad Pramböck, 9.7.2015)