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Franceso Schettino wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt.

Foto: APA/EPA/MAURIZIO DEGL'INNOCENTI

Grosseto – Der ehemalige Kapitän des 2012 havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia", Franceso Schettino, hat es mit seiner Flucht vom Schiff den Passagieren, die noch an Bord waren, schwierig oder in einigen Fällen unmöglich gemacht, sich zu retten. Dies geht aus der am Montag veröffentlichten Begründung des Urteils hervor, mit dem ein Gericht in Grosseto Schettino zu 16 Jahren Haft verurteilt hatte.

Schettino wusste, dass sich noch Passagiere an Bord befanden, als er in die Schaluppe eingestiegen war, um das Schiff zu verlassen. Der Kapitän wollte sich in Sicherheit bringen und habe keinerlei Absicht gehabt, wieder aufs Schiff zurückzukehren, wie er während des Prozesses behauptet hatte, schrieben die Richter in der Urteilsbegründung. Die fehlerhaften Beschlüsse Schettinos nach der Havarie seien für den Tod der Passagiere mitverantwortlich, hieß es in dem im Februar gefällten Spruch.

Urteil milder als erwartet

Schettino war wegen fahrlässiger Tötung im Zusammenhang mit der Havarie mit 32 Todesopfern verurteilt worden. Der Prozess hatte im Juli 2013 begonnen. Das Urteil fiel milder als erwartet aus. Die Staatsanwaltschaft hatte 26 Jahre und drei Monate Haft gefordert, die Verteidigung auf Freispruch plädiert.

Das Gericht berücksichtigte eine Reihe strafmildernder Faktoren. Schettino wurde auch zu einem fünfjährigen Berufsverbot verurteilt, er wird außerdem lebenslang von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (APA, 13.7.2015)