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Intel-Boss Brian Krzanich

Foto: RICK WILKING / REUTERS

Es hat sich in den letzten Jahren bereits abgezeichnet, nun gesteht es Intel aber erstmals öffentlich ein. Am Rande der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen, bekannte der Chiphersteller, dass man die seit Jahrzehnten gültige Regel des eigenen Firmenmitgründers nicht mehr einhalten kann.

Regelmäßigkeit

Das Moore'sche Gesetz besagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise im Zeitraum von zwei Jahren verdoppelt. Auch wenn die genaue Interpretation der Aussagen von Moore über die Jahre immer wieder für Debatten gesorgt hat, so hat dieser Leitspruch unleugbar die Entwicklung bei Intel selbst entscheidend geprägt, und zwar in Form des Tick-Tock-Modells: Auf ein Jahr mit einem Tick – der den Umbau der Fertigungstechnik auf feinere Strukturen darstellt – folgt ein "Tock"-Jahr, bei dem man sich grundlegenden Umbauten an der CPU-Architektur widmet.

Probleme

Genau diese Abfolge ist in den letzten Jahren aber zunehmend außer Tritt gekommen, so war die Umstellung auf die 14-Nanometer-Fertigung bereits deutlich verspätet. Und nun kündigt Intel an, dass man es nicht schaffen werde, den für kommendes Jahr anvisierten Wechsel auf 10-Nanometer zu vollziehen. Dieser soll nun erst im zweiten Halbjahr 2017 erfolgen.

Tack oder Tuck?

Dies hat auch zur Folge, dass es 2016 noch eine dritte Chip-Generation geben wird, die in 14 Nanometer gefertigt ist. Intel-CEO Brian Krzanich zeigt sich davon überzeugt, dass dies auch kein einmalige Ausrutscher bleiben wird. Derzeit sehe es so aus, als ob die Struktuverkleinerungen künftig nur mehr alle zweieinhalb statt wie bisher zwei Jahre erfolgen werden.

Konkurrenz

Bleibt abzuwarten, ob andere Hersteller mit ihren Verkleinerungsbestrebungen mehr Erfolg haben. Hat doch IBM erst vor wenigen Tagen einen Chip in 7 Nanometerfertigung gezeigt. Einen Termin für die Serienfertigung hat man dabei aber lieber noch nicht genannt. (apo, 16.7.2014)