Ouagadougou – Das Interimsparlament von Burkina Faso hat am Donnerstag mit großer Mehrheit für eine Resolution gestimmt, die den gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré vor das Oberste Gericht des westafrikanischen Landes bringen soll. Compaoré soll nach dem Willen der Parlamentarier der Prozess wegen "Hochverrats" und Verstoßes gegen die Verfassung gemacht werden.

60 Abgeordnete von insgesamt 63 anwesenden stimmten für die Resolution bei drei Enthaltungen. In der Resolution wird Compaoré vorgeworfen, den Versuch unternommen zu haben, die Verfassung zu ändern. Auf diese Weise habe der 64-Jährige versucht, den demokratischen Prozess aufzuhalten. Vor dem Obersten Gericht soll er zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

Compaoré musste Ende Oktober 2014 unter dem Druck von Massenprotesten gegen die von ihm angestrebte Verfassungsänderung zurücktreten. Derzeit gibt es in Burkina Faso, einem westafrikanischen Land mit 17 Millionen Einwohnern, eine Übergangsregierung. Für den 11. Oktober sind Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vorgesehen. (APA, 17.7.2015)