Oft bleibt nur das Fahrradschloss am Tatort zurück.

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Wien – Graz ist die Hauptstadt des Fahrraddiebstahls. Dort kommen auf 1.000 Einwohner 10,5 Räder auf illegale Weise abhanden. In Innsbruck sind es 10,0, in der Stadt Salzburg 9,8. Das gab der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Donnerstag auf Basis von Zahlen des Innenministeriums für das Jahr 2014 bekannt.

Geringere Quote in Wien

Im Ranking der Landeshauptstädte folgen Klagenfurt mit 9,7 Fahrraddiebstählen pro 1.000 Einwohner, Bregenz mit 9,5 und Linz mit 9,3. Weit geringer ist die Quote in Wien, wo 5,3 gestohlene Räder auf 1.000 Einwohner kommen, und in Sankt Pölten mit 5,2. Das Schlusslicht bildet Eisenstadt, wo zwei Fahrraddiebstähle auf 1.000 Einwohner kommen.

Fahrräder in Dörfern sicherer

Dass Räder speziell in Städten Gefahr laufen, illegal den Besitzer zu wechseln, zeigt die Diebstahlsquote für Österreich, die bei 3,3 liegt. "Je kleiner der Ort, umso sicherer das Fahrrad", konstatiert der VCÖ auch anhand der Ergebnisse einer von ihm in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage unter Radfahrern. Demnach sagten 76 Prozent jener, die in Orten mit maximal 5.000 Einwohnern leben, dass ihnen noch nie ihr Rad gestohlen wurde, aber nur 52 Prozent der Bewohner von Landeshauptstädten und Wiener.

Hohe Dunkelziffer

Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 28.274 Fahrraddiebstähle angezeigt. In welchem Ausmaß die Statistik die Realität abbildet, ist fraglich. Denn aus einer Befragung von 2.500 radaffinen Personen ging nach Angaben des Verkehrsclubs hervor, dass nur zwei Drittel der Betroffenen den Diebstahl auch angezeigt haben. Die Experten weisen auch darauf hin, dass zumindest bei jedem dritten Diebstahl das Rad schlecht gesichert war. 26 Prozent der Radfahrer sagten dem VCÖ, dass sie einmal Opfer eines Raddiebstahls wurden, weitere zehn Prozent mindestens zweimal. (APA, 23.7.2015)