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Am Samstag zog ein Gewitter mit orkanartigem Wind und Starkregen über Graz. Die Berufsfeuerwehr musste gleich zu mehreren Einsätzen wegen umgestürzter Bäumen und überfluteten Kellern ausrücken.

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Im Kärntner Bezirk Wolfsberg haben Überschwemmungen für schwere Schäden gesorgt: Der Ortsteil Frass musste stundenlang gesperrt werden, Brücken wurden unterspült und Keller waren auszupumpen. Rund 250 Helfer von 15 Feuerwehren waren bis in die Nachtstunden mit den Aufräumarbeiten an den mehr als 30 Einsatzstellen beschäftigt.

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Feuerwehrleute mussten in Völkermarkt unter anderem Äste von der Straße räumen.

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Rauris/Tamsweg – Nach dem Abgang einer riesigen Mure am Donnerstagabend in Rauris im Salzburger Pinzgau, die den Ort rund 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten hat, liefen die Aufräumarbeiten am Wochenende auf Hochtouren. In Kärnten kam es am Freitag zu Überschwemmungen, rund 250 Helfer waren stundenlang im Einsatz. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

60.000 Kubikmeter Geröll

In Salzburg ist die Landesstraße L112 seit Freitagabend wieder befahrbar. In Tamsweg im Lungau geriet ein Hang zweimal ins Rutschen, die Bewohner von drei Häusern wurden vorübergehend evakuiert. Die stellenweise bis zu fünf Meter hohe und 400 Meter lange Mure in Rauris hatte nach einem heftigen Gewitter einen Bauernhof im Bereich des Arlinggrabens beschädigt und die einzige Zufahrtstraße in den Ort mit Geröll, Holz und Erdreich verlegt. Personen wurden nicht verletzt. Rund 60.000 Kubikmeter Geröll mussten beseitigt werden.

Zur Unterstützung der Aufräumarbeiten wurden am Samstag ein Helikopter eines privaten Unternehmens und ein "Black Hawk"-Hubschrauber des österreichischen Bundesheeres angefordert.

Am Wochenende standen in Rauris vor allem Maschinisten und Holzarbeiter mit einem Großaufgebot an Baggern und Spezialgeräten im Einsatz, wie Kurt Reiter von Bezirkshauptmannschaft Zell am See erklärte. Die Sicherheitsmaßnahmen sollten im Laufe des Sonntags abgeschlossen sein.

Bis dahin kann die Landesstraße laut Reiter wieder gesperrt werden, und zwar dann, wenn starke Regenfälle zu erwarten sind. Die Errichtung von Schutzdämmen bei dem betroffenen Bauernhof wird noch etwa drei Wochen dauern.

Hangrutschungen in Keusching

Probleme gab es auch in Tamsweg: Im Ortsteil Keusching kam es am Freitag und auch am Samstag aufgrund der heftigen Regenfälle zu Hangrutschungen. Eine Straße wurde mit Geröll und Erdreich verlegt.

Aus Sicherheitsgründen mussten am Samstag die Bewohner von drei Häusern evakuiert werden. Sie konnten am Abend wieder in die Gebäude zurückkehren. Vorübergehend gesperrt waren der Bahnverkehr der Steiermärkischen Landesbahnen, der Murradwanderweg und die Turracher Straße. Verletzt wurde laut Polizei niemand.

Überschwemmungen im Lavanttal

Bereits Freitagabend war es im Kärntner Lavanttal und im oberen Görtschitztal zu Gewittern und Überschwemmungen gekommen. Brücken und Straßen wurden unterspült, die L148, Weinebene Landesstraße, wird wohl noch für Tage oder Wochen nicht für den Schwerverkehr passierbar sein. Rund 250 Helfer von 15 Feuerwehren waren stundenlang mit den Aufräumarbeiten an den mehr als 30 Einsatzstellen beschäftigt.

Der Ortsteil Frass in Frantschach-St. Gertraud war zu großen Teilen überschwemmt. Der Fraßbach trat innerhalb von Minuten über die Ufer und war zu einem reißenden Gewässer angeschwollen. Mehrere Keller mussten von den Feuerwehren von Schlamm befreit werden, an Brücken hatten sich zudem Verklausungen gebildet. In Wolfsberg war ein Auto in einem Überflutungsbereich der Lavant abgestellt und musste herausgezogen werden. Der Schaden dürfte in die Millionen gehen.

Sturmböen in der Steiermark

In der Steiermark haben vor allem am Samstag teils heftige Gewitter begleitet von Sturmböen Schäden angerichtet: In Graz etwa fiel ein Baum auf das Museum der Wahrnehmung nahe dem Augartenpark. In St. Anna am Aigen im Bezirk Südoststeiermark deckte der Sturm das Dach der Kirche teilweise ab. Unzählige Bäume wurden entwurzelt und fielen auf Straßen und Hausdächer. Allein im Raum Feldbach waren am Samstag rund 600 Feuerwehrleute im Einsatz.

Tirol ist beim jüngsten Wetterumschwung von größeren Schäden verschont geblieben. Es gab nach Starkregen nur kleinere Vermurungen, etwa im Stubaital. Verletzt wurde niemand. Die Sellraintalstraße (L13) im Bezirk Innsbruck-Land war seit Samstag wieder einspurig befahrbar.

Bis Anfang August soll das Murenschutznetz am Rutschhang, der bereits vor der Unwetterkatastrophe zur Straßensperren geführt hat, fertiggestellt sein. Bis dahin wird der Gefahrenbereich auf der L13 rund um die Uhr mittels Sicherungsposten beobachtet. Zudem werde der Streckendienst der Straßenmeisterei drei Mal täglich die Situation im Hang kontrollieren.

Auch Burgenland betroffen

Über das Burgenland sind am Samstagnachmittag Unwetter mit Sturmböen hinweggezogen. Im Bezirk Oberpullendorf waren 150 Feuerwehrleute mit Pump- und Aufräumarbeiten beschäftigt. Häuser wurden teilweise abgedeckt, umgestürzte Bäume mussten entfernt und Verkehrswege freigemacht werden. Besonders betroffen war die Ortschaft Nikitsch.

In Niederösterreich gab es keine größeren Auswirkungen. Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos wurden am Samstag nur einige wenige Unwettereinsätze verzeichnet. (APA, 26.7.2015)