Wien – Die Styria stellt die "Sportwoche" mit kommender Woche aus wirtschaftlichen Gründen ein. Der Grazer Medienkonzern, die Nummer drei in Österreich nach ORF und Mediaprint, setzt damit den Sommerschluss(verkauf) unter seinen Magazinen fort.

Die letzte Ausgabe der Sportwoche erscheint am 4. August, bestätigt die Styria Media Group auf STANDARD-Anfrage am Dienstag. Sie begründet die Maßnahme mit "geänderten Bedürfnisse unserer Leser und Werbekunden".

Die Styria will nach eigenen Angaben aktuelle Sportberichterstattung künftig auf ihren digitalen Plattformen, insbesondere auf www.sportnet.at, anbieten. Die digitalen Aktivitäten will sie ausbauen. Gedruckt legt sie ihren Fokus auf die Magazine "Sportactive" und "Sportmagazin", die in ihrem Marktführer seien.

"Wiener" abgegeben

Die Wiener Magazingruppe Styria Multi Media hat der Grazer Konzern in den vergangenen Monaten wieder einmal umgruppiert, neu aufgeteilt und umbesetzt. Mit dem "Wiener" begann der Abverkauf: Das Magazin ging Anfang Juli offiziell an zwei Mitarbeiter, die sich mit der Contentmarketing-Agentur Motorblock.at selbstständig gemacht haben: Gregor Josel und Franz J. Sauer.

Dienstag berichtete Sportkommentator Walter Reiterer (Puls 4, derStandard.at) auf Twitter und Facebook von Gesprächen mit mehreren Redakteuren der "Sportwoche" über deren Einstellung in der kommenden Woche.


Ein erster Gegencheck bei informierten Personen bestätigte Reiterers Informationen. Inzwischen hat die Styria die Einstellung auch offiziell bestätigt.

Die "Sportwoche" erschien erstmals im Februar 1999 und startete damals mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren. Die "Sportwoche" kam 2007 durch eine Fusion zur Styria Multi Media (SMM): Die Styria legte ihre Magazingruppe mit dem Sportmagazin-Verlag von Gründer Herbert Pinzolits zusammen, der 2008 die Mehrheit abgegeben und sich operativ zurückgezogen hatte.

Die Styria Magazingruppe wurde seither mehrfach umstrukturiert. Anfang 2015 zog die Styria zwei Geschäftsführer ab. Die nun neue Struktur zerlegte die Magazinholding in ein "Styria Medienhaus Lifestyle" und ein "Styria Medienhaus Sport" sowie in das Geschäftsfeld "Gesundheit".

"Wienerin" und "Diva" sind wesentliche Standbeine in der Wiener Styria-Zeitschriftengruppe, auch wenn die Styria-Beteiligung "Bundesländerinnen" mit regionalen Gratisfrauenmagazinen dieses Feld ebenfalls beackert.

Als potenzieller weiterer Sommerschlussverkaufskandidat unter den SMM-Titeln gilt, wie berichtet, das "Motorrad-Magazin", etwa über einen Mitarbeiter-Buyout. (red, 28.7.2015)