Südafrikanische Pflanzen sind perfekt für Terrassen geeignet.

Illustration: Dennis Eriksson

Schön langsam erreicht der Sommer jene Tage, die unter Balkoningern und Terrassingerinnen auch als Kübelpflanzentage gelten. Wer eine Terrasse oder einen Balkon sein Eigen nennt, hat das Glück, seine Pflanzen nicht im Boden eingraben zu müssen.

Die gestalterische Tätigkeit beginnt bereits bei der Auswahl der Kübel, Tröge und Töpfe. Denn diese müssen natürlich in Haptik und Farbe zum Holz- oder Steinboden passen, zudem sollten sie den Pflanzen jenen Raum bieten, den sie zur biologischen und ästhetischen Entfaltung brauchen. Will man seinen Blumentopf oder die Pflanze zum Thema machen? – Darum geht es. Könnerinnen kombinieren derart, dass das Zusammenspiel beider Faktoren Thema wird.

Popcorn oder Erdnussbutter

Wer zum Beispiel auf die Cassia didymobotrya, den Kerzenstrauch, setzt, wird auf schwarzes, afrikanisches Kübelholz nicht verzichten wollen. Denn diese wunderschöne Cassia, oder auch Senna, kommt aus den Hochlagen des tropischen Afrika. Sie blüht leuchtend gelb, der Fackellilie nicht unähnlich. Als breit wachsender Strauch glänzt sie auch mit ihrem wunderschön gefiederten Laub. Die gesamte Pflanze duftet nach Popcorn, andere meinen nach Erdnussbutter – das ist doch einmal was.

Die Blüte schiebt Blume um Blume nach oben, eigentlich blüht sie das gesamte Jahr über, ließe man sie in Afrika. Hitze und volle Sonne tun ihr gut, überwintern muss man sie jedoch bei zehn bis 15 Grad Celsius, hell will sie's auch noch haben. Aber die Pracht rechtfertigt den Aufwand.

Zur gelben Senna passt die weiße Mackaya bella ganz wunderbar. Bereits in jungen Jahren blüht sie willig, selbst wenn sie nur im Schatten steht, denn sie gilt als Unterholzpflanze. Ob zum Strauch oder Hochstamm geschnitten, spielt keine Rolle, der Rückschnitt sollte aber immer erst nach der Blüte erfolgen. Das Laub ist immergrün und glänzend, die kalt-weißen bis leicht purpurfarbenen Blüten erscheinen im Frühjahr und blühen den gesamten Sommer über in langen Trauben. Als Südafrikanerin erträgt sie auch einige Grade Frost.

Klebsame-Integration

Zuletzt sei noch Pittosporum tobira angeführt. Als Klebsame ursprünglich in China, Japan und Südkorea beheimatet, hat es diese Traumpflanze nach Italien und Südfrankreich verschlagen. Bei Pflanzen ist man mit der Integration nicht so streng wie bei Menschen, speziell, wenn sie so duften wie der Klebsame.

Pittosporum wächst an italienischen Autobahnen und an der Côte d'Azur als Hecke, trägt dunkelgrünes, glänzendes Laub und blüht ab dem Frühjahr unbeschreibbar gut duftend, weiß bis cremefarben und in dichten Blütenständen stehend. Das wäre doch etwas für den Balkon und selbstverständlich für die Terrasse!

Ein hoher, tulpenförmiger Topf lässt die Pracht dieser Pflanze am besten zur Geltung kommen. (Gregor Fauma, Rondo, 14.8.2015)