"Erstunken und erlogen. Sudelkampagne. Falsche und unwahre Behauptungen." FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, frisch aus dem Urlaub zurück, warf die große Empörungs-und Dementiermaschine an. Einzige konkrete Ansage: "Ich habe niemals einen Geldkoffer erhalten."

Das wird man sich merken müssen. Strache unterstellt überdies, die jetzt aufgetauchten Vorwürfe der illegalen Parteienfinanzierung seien bewusst lanciert, um seinen Aufstieg und den der FPÖ bei den Wahlen in Oberösterreich und Wien zu sabotieren. Das unterstellt den Strache-Gegnern mehr Erfahrung im "dirty campaigning", als sie wahrscheinlich haben; und es widerspricht auch bisherigen Erfahrungen mit Rechtswählern.

Der typische Hardcore-Wähler rechtspopulistischer bis rechtsextremer Parteien geht davon aus, dass ohnehin alle korrupt sind, und ist auch selbst nicht darüber erhaben, ein paar Gelegenheiten mitzunehmen. Sein Hauptmotiv für die Wahl rechter Parteien und Politiker ist deren autoritäre Rücksichtslosigkeit (meist gegenüber Schwächeren). Bisserl korrupt macht nichts, Hauptsache, er gibt's denen (gewünschtes Feindbild einsetzen) ordentlich.

Dass sich die rechten Heilsbringer als besonders korrupt und inkompetent erweisen, wenn sie an der Macht (und Verantwortung) sind, ist inzwischen empirisch belegt, wird aber von ihren Sympathisanten konsequent ignoriert. (Hans Rauscher, 30.7.2015)