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Das etwa zwei Meter lange Wrackteil einer Boeing 777 ist bis dato das einzige Flugzeugstück, das auf La Réunion gefunden wurde.

Foto: EPA/ZINFOS974

Paris/Wien – Zuerst wollen sie sich noch treffen: die Abgesandten aus Malaysia und die französischen Ermittler – und zwar in Paris. Erst dann sollen die genauen Untersuchungen an dem Stück einer Flugzeugtragfläche durchgeführt werden, das am Mittwoch auf der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean gefunden worden war.

Das etwa zwei Meter lange Stück gilt seitdem als Hoffnungsschimmer in der Suche nach dem verschollenen Flug MH370, der im März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord verschwunden war. Bei dem Treffen in Frankreichs Hauptstadt soll die künftige Richtung der Untersuchung festgelegt werden.

Was bis jetzt feststeht, ist, dass es sich bei dem Teil um ein Stück einer Tragfläche einer Boeing 777 handelt – demselben Typ, dem auch das vermisste Flugzeug angehört. Am Mittwoch werden die weiteren Ermittlungen in der südfranzösischen Stadt Toulouse beginnen, wohin das Wrackteil nach dessen Entdeckung gesendet wurde. Ein Koffer, der nahe der Tragfläche sichergestellt wurde, soll in einem Speziallabor in Paris analysiert genommen werden, wie Le Monde berichtet.

Keine neuen Wrackteile

Medienberichte, wonach weitere Wrackteile auf der Insel sichergestellt wurden, wies der malaysische Luftfahrtsdirektor, Azharuddin Abdul Rahman, zurück. So hatte die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag einen ihrer Fotografen zitiert, dass deformierte Metallteile mit chinesischen Schriftzeichen in Eisenkisten verladen und weggetragen wurden. Dabei hatte es sich laut Rahman nicht um Flugzeugteile gehandelt. Auf La Réunion geht aber die Suche nach weiteren Wrackteilen weiter – teils mit der Hilfe einheimischer Freiwilligen.

Gleichzeitig sagte Malaysias Transportminister, Liow Tiong Lai, dass die zivile Luftfahrtbehörden der Staaten des Indischen Ozeans dazu aufgerufen seien, nach weiteren Wrackteilen zu suchen, die "mehr Hinweise auf das verschwundene Flugzeug" geben könnten.

Seychellen helfen mit

Außerdem sollten sie Experten erlauben, auf ihren Territorien genaue Analysen dieser Teile zu erlauben, um den Angehörigen der vermissten Passagiere zu helfen, die bereits so lange auf Nachrichten warten würden. Die Küstenwache der Inselgruppe der Seychellen, die sich nördlich von La Réunion befinden, wurde bereits angeleitet, nach möglichen weiteren Wrackteilen im Ozean Ausschau zu halten.

Die Suche nach dem verschwundenen Flug dauert bereits mehr als 500 Tage an und umfasst ein Gebiet von rund 60.000 Quadratkilometern westlich der australischen Stadt Perth im Indischen Ozean. Australien, das auch den Einsatz leitet, will das abgesteckte Gebiet allerdings auch nach den Funden der Wrackteile nicht verlegen. Das abzusuchende Areal wurde definiert, nachdem Experten die Daten der "Pings" analysiert hatten, die das Flugzeug vom letztbekannten Standort gesendet hatte. (bbl, 3.8.2015)