Tokio – Toyota hat mit einem Sparkurs seine Absatzdelle auspoliert und den Gewinn überraschend kräftig gesteigert. Der Überschuss legte im ersten Quartal um zehn Prozent auf 646 Milliarden Yen (4,8 Mrd. Euro) zu, wie der größte japanische Autobauer am Dienstag mitteilte. Damit glänzt Toyota zum dritten Mal in Folge zu Beginn seines Geschäftsjahres mit einem Rekordergebnis.

Dazu trug auch der schwächere Yen bei, der den Umsatz im Ausland anschob. Allerdings sank der Absatz von April bis Juni um 0,4 Prozent auf 2,5 Millionen Fahrzeuge. Dies führte dazu, dass Toyota im ersten Halbjahr die Spitzenposition des absatzstärksten Herstellers der Welt an Volkswagen verlor.

Daihatsu kämpft mit Problemen

Toyota machte zuletzt vor allem eine schwächere Pkw-Nachfrage auf dem Heimatmarkt Japan und in Südostasien zu schaffen. Besonders die Kleinwagentochter Daihatsu kämpft mit Problemen. Auch in China läuft es nicht rund. Ein Firmensprecher sagte, der dortige Markt sei hart umkämpft und biete derzeit wenig Möglichkeiten, noch Geld zu verdienen.

Die chinesische Wirtschaft wuchs zuletzt so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Hinzu kam ein Crash an den Börsen. Experten rechnen damit, dass deswegen vielen Chinesen das Geld für größere Anschaffungen fehlt. Das tritt die gesamte Branche hart, aber vor allem die in der Volksrepublik lange Zeit sehr erfolgreichen deutschen Premiumanbieter Audi und BMW. Toyota und andere Autobauer reagieren mit Rabatten auf die Entwicklung. Diese gehen jedoch zulasten des Gewinns. Insidern zufolge hat Toyota zudem den Bau einer Fabrik für die Luxusmarke Lexus um einige Jahre verschoben.

Bei Rentabilität vor VW

Operativ erhöhte sich der Gewinn des Konzerns um neun Prozent auf 756 Milliarden Yen. Damit blieb Toyota bei der Rentabilität vor VW. Der deutsche Konkurrent, der in etwa so viele Wagen ausliefert wie Toyota, hatte seinen Betriebsgewinn im vergangenen Quartal um 4,9 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro gesteigert.

Der Konzern rechnet für das noch bis zum 31. März 2016 laufende Geschäftsjahr unverändert mit 2,2 Billionen Yen Reingewinn und einem operativen Ertrag von 2,8 Billionen Yen. Ihre Umsatzprognose hoben die Japaner indes von zuvor geschätzten 27,5 auf nun 27,8 Billionen Yen an. (APA, 4.8.2015)