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Taylor Swift und Spotify werden so schnell keine Freunde mehr.

Foto: AP

Es ist zwar schon eine Weile her, dass die Musikerin Taylor Swift ihre Werke aus dem Angebot des Musikstreaming-Dienstes Spotify entfernt hat, dennoch scheinen die Wogen aber noch nicht geglättet zu sein. Denn in der jüngsten Vanity Fair-Ausgabe äußert sich Swift erneut zu ihrem Spotify-Boykott – und findet dabei deutliche Worte.

Unzufrieden zeigt sie sich vor allem mit dem Umgang, den Spotify als Reaktion auf ihre Kritik an den Tag gelegt haben soll. Nach ihrem Abgang von der Plattform des schwedischen Anbieters brachte Swift ihre Musik zu Apple Music. Ihre Songs sind nur noch dort sowie bei Streaming-Anbietern verfügbar, die ausschließlich Bezahlabos anbieten oder ihr die Möglichkeit geben, ihre Alben aus dem Gratis-Sortiment zu nehmen.

Vergleich

Auch an Apple hatte sie allerdings kritische Worte gerichtet, nachdem das Unternehmen bestätigt hatte, Künstlern keine Tantiemen für abgespielte Songs im Rahmen der Gratis-Testphase für die Hörer bezahlen zu wollen. Eine Entscheidung, die man auch aufgrund der Reaktion von Swift letztlich änderte.

"Apple hat mich behandelt, als wäre ich eine Stimme der kreativen Community, die ihnen etwas bedeutet", erklärt die Sängerin. "Ich fand es ziemlich ironisch, dass das Milliarden-Dollar-Unternehmen auf Kritik mit Bescheidenheit reagiert hat, während das Start-up ohne Cashflow reagiert hat wie ein Riesenkonzern [Anm.: "Corporate Machine"]", vergleicht sie ihre Eindrücke.

Gemeint dürfte damit allerdings nicht die offizielle Reaktion Spotifys sein. Denn Firmenchef Daniel Ek äußerte sich in einem Blogposting grundsätzlich konstruktiv und erklärte, dass auch Spotify für jeden abgespielten Song zahle – auch beim werbegestützten Gratisangebot. Swift dürfte also auf Verhandlungen anspielen, die hinter den Kulissen gelaufen waren und letztlich scheiterten.

Zukunftsvision

Swift hofft indes schon länger, dass Musiker in Zukunft selber die Preise für ihre Werke festlegen können. "Es ist meine Ansicht, dass Musik nicht gratis sein sollte", meinte sie 2014 im Wall Street Journal. "Und meine Voraussage ist, dass die einzelnen Künstler eines Tages festlegen, was der Preispunkt eines Albums ist. Ich hoffe, sie unterschätzen dann weder sich noch den Wert ihrer Kunst." (gpi, 05.08.2015)