Siegerehrung.

Foto: Toumaj Khakpour

Es gab frisch zubereitetes Brot und ...

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... Henna-Malereien.

Foto: Toumaj Khakpour

Es gab keine Reibereien, ein freundliches Miteinander war zu spüren.

"Fußballsport verbindet und hält gerade in diesen für junge Flüchtlinge schwierigen Zeiten zusammen", sagt Shokat Ali Walizadeh und blickt auf das Spielfeld. Zum vierten Mal schon fand vergangene Woche das Integrationsturnier "Von Kabul bis Wien" statt. Dieses Jahr unter dem politischen Motto: "Kicken für Frieden, Freundschaft und gegen Extremismus".

Walizadehs Verein "Afghanische Jugendliche – Neuer Start in Österreich" lud zum sportlichen Aufeinandertreffen ein. Sechzehn Mannschaften spielten um den Cup, vier davon gingen aus der K.-o.-Phase hervor: der FC Azadi Wien, FC Omid, FC Jawanan Graz und der FC Hazara Club. Im Finale schlug der FC Azadi den FC Hazara Club schließlich im Elfmeterschießen.

Kunst

Warum Fußball? Faraidun Ahmadi, eines der Vorstandsmitglieder des Vereins, sagt: "Wir schätzen die Rolle des Fußballs als Mittel zur Förderung von Integration, als Austausch von Kunst und Kultur." Reibereien gab es aber nicht, ein freundliches Miteinander war zu spüren, gerade in diesen Zeiten, wo eine Meldung über Flüchtlinge die nächste jagt.

Nebenher gab es auch Kunst zu sehen. Mohammad Sadeqi aus Salzburg und Amin Jahangir aus Wien hatten sich bereiterklärt, ihre Kunstwerke im Rahmen einer Ausstellung auszustellen. Sadeqi ist Dichter und Fotograf aus Salzburg, der mit seiner Bilderkollektion "Burka" eine starke Botschaft hat: "Meine Bilder sprechen von Schmerzen, die mir selbst und anderen Menschen meines Landes zugefügt wurden."

Sein Kollege Amin Jahangir, Dichter und Maler, konzentriert sich in seinen Gemälden und Gedichten auf die Leiden und Sorgen afghanischer Frauen. Die Bilder zeigten misshandelte Frauen, die Opfer des Talibanregimes geworden waren, und handelten von Hoffnung und Kampfgeist ebendieser Frauen.

Spenden wurden gesammelt

Für die Veranstaltung wurden afghanische Köstlichkeiten (Qabuli, Shornakhod, Bosragh und Afghanisches Kebab) für die Sportler und Gäste vorbereitet. Afghanische und österreichische Volksmusik bereicherten die Stimmung. Über den Sport hinaus konnten junge Flüchtlinge auch Nützliches lernen: Ein kulturelles Orientierungstraining stand ebenso auf dem Programm wie Schulprojekte und das Informieren über Perspektiven in Österreich.

Aus aktuellem Anlass wurde am Ende des Turniers ein Spendenaufruf getätigt. "In erster Linie werden Kleidung oder Schuhe benötigt, da die meisten Flüchtlinge ohne Gepäck fliehen müssen", sagt Walizadeh. Der einst selbst Geflüchtete hofft auf Unterstützung. (Toumaj Khakpour, daStandard.at, 7.8. 2015)