Wien/Budapest – Der Einstieg des ungarischen Staates sowie der Osteuropabank EBRD bei der Ungarn-Tochter der Erste Group verzögert sich. Bankchef Andreas Treichl nannte vorige Woche als neues Zieldatum den "Herbst, der bis Dezember geht". Auch in Budapest ist nun von einem Termin zu Jahresende die Rede.

Ursprünglich wollten der ungarische Staat und die EBRD am 30. Juni den Deal besiegelt haben. Es geht um Beteiligungen von jeweils 15 Prozent an der Erste Bank Hungary.

Spätestens zu Jahresende

Die ungarische Zeitung "Napi Gazdasag" und die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichteten am Mittwoch, die ungarische Regierung wolle die Transaktion in den kommenden Monaten abschließen, aber nicht später als Ende des Jahres. Die Verhandlungen gingen voran.

Die EBRD habe zudem Sorgen im Zusammenhang mit einer Anlegeraffäre in Ungarn deponiert, heißt es. Investoren, die beim insolventen Broker Quaestor Geld verloren haben, sollten von einem Entschädigungsfonds schadlos gehalten werden. Die Erste und andere Banken wollen für diesen Schaden aber nicht aufkommen. Die umstrittene Fondslösung ist mittlerweile gerichtsanhängig.

In der ungarischen Zeitung äußerte ein EBRD-Sprecher die Hoffnung, dass die Frage einer Lösung zugeführt wird, die dem Geist des Abkommens vom Jahresbeginn entspricht.

Auch Treichl hatte zuvor Befürchtungen geäußert.

Im Februar waren EBRD und ungarische Regierung unter anderem übereingekommen, dass den Banken im Land keine neuen Belastungen mehr aufgebürdet werden sollten. (APA, 12.8.2015)