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"Die Kombination von visuell-taktiler Inspektion oder Röntgen-Untersuchung mit einer Kariesversiegelung hat die höchste Wahrscheinlichkeit, effektiv zu sein", ist Zahnmediziner Falk Schwendicke überzeugt.

Foto: dpa/Hans Wiedl

Berlin – Karies in den Fissuren, also in den spaltartigen Vertiefungen in den Kauflächen der Backenzähne, ist oft versteckt und daher schwer zu diagnostizieren. Sogenannte visuell-taktile Inspektionen mit Spiegel und Sonde reichen oftmals nicht aus.

Präzisere Befunde sollen Röntgen-Untersuchungen und moderne Verfahren durch Laserfluoreszenz liefern. Die Fluoreszenz ist ein lichtoptisches Phänomen, bei dem bestimmte Materialien, wie zum Beispiel die Zahnsubstanz, nach der Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge selbst aufleuchten.

"Der Nutzen der gewählten Diagnosemethode für die Gesundheit ist aber nicht allein abhängig von der Genauigkeit, sondern auch von der anschließend gewählten Behandlungsform und der Kariesanfälligkeit eines Menschen", sagt Falk Schwendicke von der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin der Berliner Uniklinik Charité.

Gewählte Therapie ausschlaggebend

Gemeinsam mit seinem Forschungsteam hat der Zahnmediziner anhand eines Computermodells bei Personen mit geringem und hohem Kariesvorkommen drei verschiedene Detektions- und Therapieverfahren miteinander kombiniert und die Langzeitfolgen analysiert. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass beim Einsatz von Röntgen-Untersuchungen oder lichtoptischen Verfahren mit Laserfluoreszenz das Risiko einer Fehldiagnose hoch ist. Das gilt insbesondere bei Menschen, deren Zähne nur wenig kariös sind.

Größeren Einfluss auf den Gesundheitsnutzen – und unabhängig von der Detektionsmethode – hat die anschließend gewählte Therapie: "Stets invasiv vorzugehen, kann weniger Zähne erhalten und ist zudem kostenintensiver als eine Behandlung der betroffenen Stellen mit Fluoridlack oder einer Kariesversiegelung. Die Kombination von visuell-taktiler Inspektion oder Röntgen-Untersuchung mit einer Kariesversiegelung hat die höchste Wahrscheinlichkeit, effektiv zu sein", resümiert Schwendicke. (red, 12.8.2015)