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Foto: APA / ROLAND SCHLAGER

Wien – Der erste Stopp der Bustour der ungarischen Sektion des Neonazi-Netzwerks "Blood and Honour" durch Österreich und Bayern verlief am Donnerstag ohne Zwischenfälle. Laut Polizei Wien seien sechs Erwachsene und ein Kind mit einem Kleinbus angereist, hätten die Wiener Innenstadt besichtigt und seien mittags wieder weitergefahren.

Die Gruppe wurde bei ihrem Spaziergang von uniformierten Polizisten begleitet. "Wir haben sie einfach beobachtet. Wenn etwas gewesen wäre in Richtung Verbotsgesetz, wären wir sofort da gewesen", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Dazu sei es aber nicht gekommen, die Gruppe habe sich "unauffällig und unaufgeregt" verhalten.

Die rechtsextremen Bustouristen seien auch nicht, wie angekündigt, zur Akademie der bildenden Künste gegangen. Wie DER STANDARD berichtete, sperrte die Universität am Donnerstagvormittag ihren Haupteingang, um der Gruppe den Zugang zu verwehren. Rund 30 Gegendemonstranten fanden sich vor der Akademie ein, und der Lehrkörper der Universität hängte Plakate mit der Aufschrift "Fascist not welcome" in Englisch und Ungarisch an die Fassade.

Fotos in Braunau

Am Abend besuchten sechs erwachsene Männer und ein Kind in Braunau Hitlers Geburtshaus, machten Fotos und fuhren danach mit einem Kleinbus nach Bayern. Dabei wurden sie von Polizisten begleitet, berichtete Raffael Schöberl vom Bündnis "Braunau gegen rechts".

Vor dem Kino in Braunau seien die glatzköpfigen Personen von mehreren Polizisten in Uniform empfangen worden, bevor sie zu Hitlers Geburtshaus marschierten. Während des Braunau-Aufenthalts sei es zu keinen Zwischenfällen gekommen, die Gruppe sei "sehr unscheinbar" gewesen, so Schöberl weiter. Rund 30 erklärte Antifaschisten beobachteten die Neonazis auf ihrem Rundgang. Zu einem Kontakt kam es aber nicht.

Nach der Besichtigung des Braunauer Stadtplatzes hat die ungarische Truppe Österreich verlassen. Am Freitag soll es dann in Bayern Stopps in Landshut, Nürnberg, München und Berchtesgaden geben. (Stefanie Ruep, 13.8.2015)