Matrei in Osttirol – Die nach einem massiven Felssturz im Mai 2013 notwendig gewordene neue Trasse auf einem 3,5 Kilometer langen Teilabschnitt der Felbertauernstraße in Osttirol wird morgen, Dienstag, ab 11.00 Uhr komplett für den Verkehr freigegeben. Dies teilte die Felbertauernstraßen AG der APA am Montag mit. Nach dem Felssturz war vorübergehend eine Ersatzstraße für den Verkehr eingerichtet worden.

Der neue Streckenabschnitt "Schildalm" führt laut dem Vorstandsdirektor der Felbertauernstraßen AG, Karl Poppeller, von der Abfahrt Tauerntal bis zum Südportal. Ein Viertel des neuen Abschnitts ist bereits seit einigen Wochen befahrbar, sagte Poppeller. Die offizielle Eröffnungsfeier mit politischen Ehrengästen werde am 5. September über die Bühne gehen, am Dienstag handle es sich um eine "technische Verkehrsfreigabe".

Längste Brücke 180 Meter

Seit April 2014 war an der neuen Trasse gebaut worden. Der neue Abschnitt mit vier Brücken und zwei Kehren erstreckt sich entlang eines Hanges. Die längste Brücke überspannt, auf mehrere Pfeiler gestützt, über 180 Meter. Bis zu 60 Menschen und 40 Großgeräte waren bei den Bauarbeiten gleichzeitig im Einsatz. Insgesamt wurden circa 300.000 Kubikmeter Erdmaterial bewegt, umfangreiche Sprengarbeiten durchgeführt und tausende Meter Felsanker gebohrt.

Die Kosten für das Großprojekt waren mit 18 Millionen Euro veranschlagt. Poppeller rechnete mit "kleineren Mehrkosten". Rekultivierungsmaßnahmen und der Rückbau der alten Trasse würden noch einige Monate in Anspruch nehmen. Im nächsten Jahr seien die Arbeiten dann komplett abgeschlossen.

Am 14. Mai 2013 waren rund 35.000 Kubikmeter Geröll und Fels auf die Felbertauernstraße gestürzt. Dabei wurde die Lawinengalerie auf einer Länge von 95 Metern zerstört. Die mautpflichtige Felbertauernstraße ist die einzige Straßenverbindung zwischen Salzburg und Osttirol. (APA, 17.8.2015)