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Der französische Präsident François Hollande glaubt, dass sich Frankreich schützen muss.

Foto: EPA/KAY NIETFELD

Paris – Nach dem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf einen Thalys-Schnellzug auf dem Weg nach Paris hat Frankreichs Staatschef François Hollande vor weiteren Attentaten gewarnt. Der Vorfall im Thalys sei "ein neuer Beweis, dass wir uns auf weitere Angriffe vorbereiten und uns schützen müssen", sagte Hollande am Dienstag bei einer Rede vor den in Paris versammelten französischen Botschaftern.

Ständige Gefahr

Frankreich sei ständig einer Gefahr "ausgesetzt". Der unter anderem mit einer Kalaschnikow bewaffnete mutmaßliche Islamist hatte am vergangenen Freitag im Thalys auf dem Weg von Amsterdam nach Paris das Feuer eröffnet. Zwei US-Soldaten und weitere Passagiere überwältigten den 25-jährigen Marokkaner und verhinderten damit vermutlich ein Blutbad. Einer der Soldaten und ein zweiter Mann wurden schwer verletzt. Der Angreifer hätte ein "grässliches Blutbad" anrichten können, sagte Hollande am Dienstag.

Seit dem islamistischen Anschlag auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten im Jänner wurde Frankreich immer wieder Ziel von Islamisten. Die französische Regierung warnte wiederholt vor neuen Anschlägen.

Hollande will mehr Engagement in Syrien

Hollande hat in seiner Rede auch mehr Engagement zur Lösung der syrischen Krise gefordert, auch um der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) entgegenzutreten. "Der Terrorismus bedroht alle Akteure der Region und alle Mächte", warnte er.

Der Einfluss der Terroristen müsse verringert werden, ohne Syriens Präsidenten Bashar al-Assad im Amt zu halten. "Die politische Wende in Syrien ist eine Notwendigkeit." Hollande will bei der Suche nach einer Lösung der Krise in Syrien die Golfstaaten und den Iran einbinden. Zudem rief er die Türkei auf, sich im Kampf gegen den IS einzubringen und den Dialog mit den Kurden wieder aufzunehmen. (APA, 25.8.2015)