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Fightclub: Where is my mind? Am Ende vom Roman jedenfalls woanders als am Ende vom Film.

Foto: Merrick Morton / 20th Century Fox REUTERS

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Sieht man nur den Film, hält man Tom Cruise für eine Fehlbesetzung. Liest man Arthur Schnitzlers "Traumnovelle", erkennt man die Genialität des Castings.

Foto: fsp / HO-Photo Courtesy Warner Bros. REUTERS

Die "Harry Potter"-Romane waren lange ein internationaler Bestseller, bevor die Filme den Zauber-Hype noch einmal anschoben. Auch die "Herr der Ringe"-Reihe von J. R. R. Tolkien war bereits vor den Verfilmungen durch Peter Jackson weltberühmt. Das "Parfüm" von Patrick Süßkind erregte bei der Veröffentlichung 1985 sogar weitaus mehr Aufsehen als Tom Tykwers Verfilmung 21 Jahre später. Wirtschaftlich erfolgreiche Bücher auf die Leinwand zu bringen ist also ein recht beliebtes Vorgehen.

Aber es geht natürlich auch andersrum: "Fight Club" beruht ebenfalls auf einem literarischen Werk. Der Roman von Chuck Palahniuk war 1996 zwar ein Erfolg, aber erst in der Verfilmung (Regie: David Fincher, 1999) mit Brad Pitt und Edward Norton entfaltete die Geschichte die popkulturelle Bedeutung, die sie heute hat. Oder auch der 1973 erschienene Roman "Crash" des englischen Schriftstellers J. G. Ballard, der einem größeren Publikum erst durch die gleichnamige und aufsehenerregende Verfilmung durch David Cronenberg von 1996 bekannt wurde.

Unverfilmbar?

Der Medienwechsel von Wort zu Bild bringt per se immer etwas Neuartiges hervor. Letztlich scheint es so etwas wie unverfilmbare Werke nicht zu geben, dafür aber sehr viele unterschiedliche Herangehensweisen. Für die visuelle Umsetzung von Philip K. Dicks "A Scanner Darkly", erschienen 1977, bediente sich Richard Linklater 2006 beispielsweise eines besonderen technischen Kniffs: Mithilfe des Rotoskopie-Verfahrens wurden die mit Schauspielern gedrehten Bilder quasi mit digitaler Technik übermalt.

Gerade wenn komplexe literarische Strukturen auf die Leinwand gebannt werden, entsteht beim Zuschauer immer auch ein Erstaunen. Wie etwa Thomas Pynchons "Inherent Vice", das 2014 – zwar deutlich komprimiert, aber atmosphärisch dennoch ähnlich dicht – auch in der Filmversion von Paul Thomas Anderson überzeugen konnte.

Was macht für Sie eine gelungene Literaturverfilmung aus?

Welche Filmadaption hat Sie überzeugt und wieso? Was macht für Sie generell eine gelungene Literaturverfilmung aus? Wurden Sie schon von Filmen inspiriert, das dazugehörige Buch zu lesen – und umgekehrt? Welche filmischen Umsetzungen haben für Sie so gar nicht funktioniert? Und gibt es literarische Werke, die Sie gerne verfilmt sähen? (jmy, 5.10.2015)