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Vor allem im Bereich Lebensversicherung stiegen die verrechneten Prämien deutlich an.

Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader

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Grafik: apa

Wien – Der Uniqa-Versicherungskonzern hat mit dem Gewinn- und Prämienanstieg bis Juni die Erwartungen erfüllt. Mit einem EGT-Plus von 5,2 Prozent auf 190,8 Mio. Euro blieb man im Plan und bekräftigt das Ziel, hier im Gesamtjahr 425 bis 450 Mio. Euro zu schaffen. Die Sparte Leben wird im Rest des Jahres nur moderat zulegen, da man bei den Einmalerlägen bremst.

Den Nettogewinn – das Konzernergebnis nach Steuern und Minderheitsanteilen – steigerte die Uniqa im Halbjahr um 27,3 Prozent auf 156,3 Mio. Euro, ebenfalls im Rahmen der Analystenprognosen. Je Aktie waren das 0,51 (0,40) Euro. Die verrechneten Prämien samt Sparanteilen legten bis Juni im Jahresabstand um 13,5 Prozent auf 3,552 Mrd. Euro zu, wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab.

Geringe Schadenbelastung

Profitiert hat dieUniqa laut CEO Andreas Brandstetter – neben einer geringen Schadenbelastung – von einem besseren Kapitalanlageergebnis und den höheren Prämieneinnahmen. Der Einnahmenanstieg werde sich aber so in den nächsten Quartalen nicht fortsetzen, "weil wir im aktuellen Niedrigzinsumfeld das Wachstum bei Einmalerlägen in der Lebensversicherung deutlich zurücknehmen", erklärte der Konzernchef in einer Aussendung.

In der Lebensversicherung stiegen die verrechneten Prämien bis Juni um 32,3 Prozent auf 1,620 Mrd. Euro – vor allem wegen des sehr starken Einmalerlags-Wachstums speziell durch den Bankenvertrieb in Italien. Während die laufenden Prämien über alle Bereiche um 0,4 Prozent wuchsen, kletterten die Einmalerlagsprämien in Leben um 91,8 Prozent, verdoppelten sich also beinahe. In der Privat-Krankenversicherung nahm die UNIQA bis Juni mit 505,4 Mio. Euro um 4,1 Prozent mehr ein, in Schaden/Unfall mit 1,427 Mrd. Euro um 0,4 Prozent mehr; Grund für die Stagnation im Sachbereich war eine "Zurückhaltung im wettbewerbsintensiven Kfz-Geschäft in CEE".

Sparte Leben mit starkem Wachstum

An Versicherungsleistungen im Eigenbehalt waren für die Uniqa im Halbjahr 2,555 Mrd. Euro fällig, aufgrund des starken Wachstums in Leben um 19,3 Prozent mehr. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb expandierten um 5,5 Prozent auf 685,2 Mio. Euro zu; dabei wuchsen die Aufwendungen für den Polizzenabschluss trotz des starken Prämienplus nur um 6,8 Prozent auf 490,1 Mio. Euro, die Verwaltungskosten um 2,5 Prozent auf 195,2 Mio. Euro.

Die Konzernkostenquote (nach Rückversicherung) verbesserte sich weiter von 22,3 auf 20,6 Prozent – vor drei Jahren lag sie noch bei 25 Prozent. Mit dem Abflachen des Prämienwachstums im 2. Halbjahr werde die Quote aber wieder steigen. Die Combined Ratio – Kosten und Schäden bezogen auf die Einnahmen – verbesserte sich auf 97,1 (98,4) Prozent, vor drei Jahren lag sie noch über 101 Prozent.

Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen wuchsen im Halbjahr um 9,1 Prozent auf 405,3 Mio. Euro, dazu trugen auch außertourliche Erträge aus der geplanten Senkung des Immo-Bestandes bei. Die Kapitalanlagen der Uniqa Group (samt Fonds- und Indexpolizzen) sanken von Ende 2014 bis zum 30. Juni d.J. auf 29,123 (29,213) Mrd. Euro.

Das Eigenkapital der Uniqa Group ging in den ersten sechs Monaten – aufgrund geringerer Marktwerte vor allem festverzinslicher Wertpapiere – um 4,6 Prozent auf 2,939 Mrd. Euro zurück. Die Eigenkapitalrentabilität der Gruppe stieg im Zuge der Ergebnisverbesserung auf 10,4 Prozent (nach 8,6 Prozent im ersten Halbjahr 2014).

Die Mitarbeiterzahl der Uniqa-Gruppe sank binnen Jahresfrist auf 14.167 (14.620) (APA, 27.8.2015).