Der finnische Telekomausrüster Nokia versucht mit einem Gemeinschaftsunternehmen in China den Weg für seine geplante Milliardenübernahme des französischen Rivalen Alcatel-Lucent zu ebnen. Der Handy-Pionier teilte am Freitag mit, sich mit der staatlichen chinesischen Investmentfirma Huaxin auf die Gründung eines Joint Ventures verständigt zu haben.

Die gemeinsame Gesellschaft mit dem Namen "Nokia Shanghai Bell" werde aufgebaut wie eine ähnliche Kooperation, die es seit Jahren zwischen Alcatel-Lucent und Huaxin gibt. Im Wesentlichen fehlt den Finnen für ihre knapp 16 Mrd. Euro schwere Alcatel-Lucent-Übernahme nur noch die Zustimmung der Behörden in China.

Enge Partnerschaft

Nokia-Chef Rajeev Suri zeigte sich zuversichtlich, dass die Strategie aufgeht: Nach der nun geschlossenen Absichtserklärung werde Nokia eng mit den neuen Partnern zusammenarbeiten, um eine rasche Zustimmung für die Akquisition zu bekommen. Auch Analysten bewerteten es als ein gutes Zeichen, dass Nokia in China einen staatlich gestützten Partner mit ins Boot holt.

Nokia war einst Weltmarktführer auf dem Handy-Markt, geriet aber durch den Siegeszug der Smartphones von Apple und Samsung ins Hintertreffen. Nach dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft konzentriert sich das Unternehmen aus Espoo bei Helsinki ganz auf das Netzwerkgeschäft und die Aufholjagd zum Primus dieser Branche, dem schwedischen Konzern Ericsson. Zuletzt mehrten sich aber auch Anzeichen dafür, dass Nokia gleichzeitig einen Anlauf für ein Comeback auf dem Mobiltelefon-Markt nimmt. (APA, 28.8.2015)