Wien – Morgen (1.9.) tritt das neue, von Kulturminister Josef Ostermayer initiierte Bundestheaterorganisationsgesetz in Kraft. Es bringe "klare Verantwortlichkeiten und strukturelle Verbesserungen (...), damit Ereignisse wie wir sie im Burgtheater erleben mussten, in Zukunft nicht mehr vorkommen", so Ostermayer im heutigen Ö1-Morgenjournal. Die Holding werde in wirtschaftlicher und strategischer Hinsicht gestärkt und gleichzeitig die künstlerische Freiheit der Häuser geschützt, erklärte er weiter.

Schlankerer Aufsichtsrat

Mit dem neuen Bundestheaterorganisationsgesetz ist auch die Besetzung der neuen, schlankeren Aufsichtsräte des Theaterkonzerns erfolgt. Künftig werden 30 statt 40 Eigentümervertreter das Gebaren kontrollieren. Die neuen Aufsichtsräte kommen in der zweiten Septemberwoche erstmals zusammen, der Posten des Holding-Chefs wird in der zweiten Monatshälfte ausgeschrieben.

Aus dem Aufsichtsrat der Bundestheater-Holding scheiden Max Kothbauer (den Vorsitz soll Manfred Matzka übernehmen), Hilde Hawlicek und Manfred Lödl aus. Susanne Moser, aus Österreich stammende kaufmännische Direktorin der Komischen Oper Berlin, gibt ihre Sitze in den Aufsichtsräten der Bühnengesellschaften ab und wechselt in den Holding-Aufsichtsrat. Auch Monika Hutter vom Finanzministerium kontrolliert künftig die Holding und gibt im Gegenzug ihre Sitze in den Aufsichtsräten von Burgtheater und "ART for ART" ab.

Frauenquote 40 Prozent

Statt Viktoria Kickinger soll laut Kulturministerium künftig BFI-Wien-Geschäftsführerin Valerie Höllinger in allen Aufsichtsräten der Tochtergesellschaften vertreten sein. Dort ist neben dem interimistischen Holding-Geschäftsführer Günter Rhomberg künftig auch Holding-Prokurist Othmar Stoss zu finden. Prominente Abgänge: Heide Schmidt (Burgtheater), Clemens Jabloner (Staatsoper) und Christian Strasser (Volksoper und ART for ART, bleibt aber in den Aufsichtsräten von Burgtheater und Staatsoper). Die kaufmännischen Geschäftsführer der Bühnengesellschaften sollen künftig alternierend im Aufsichtsrat der Theaterservicegesellschaft ART for ART vertreten sein.

Laut Kulturministerium beträgt die Frauenquote bei den Eigentümervertretern in den Bundestheater-Aufsichtsräten (also ohne Arbeitnehmervertreter) 40 Prozent. (APA, 31.8.2015)