Wien – Wenn die APA zu ihrem spätsommerlichen "Bierigen" in den Hof des alten AKH ruft, dann kommt die Medienprominenz und üblicherweise auch viel politische. Montagabend fehlte einer, und ein Neuer begrüßte. Einer, der die Geschäfte der Nachrichtenagentur und Informationsdrehscheibe des Landes künftig führt, wenn es nach durchaus verbreiteter Erwartung geht.

Wer fehlte?

Peter Kropsch, noch ein Weilchen Geschäftsführer der APA und offiziell ab September 2016 Manager und ab Anfang 2017 vorsitzender Geschäftsführer der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Aus verständlichen Gründen: Kropsch braucht für sich und seine Familie eine vernünftige Bleibe in Hamburg, und auf der Suche nach eben dieser befand sich der APA-Geschäftsführer nach glaubwürdiger Auskunft, als Montagabend in der Stiegl-Ambulanz der "Bierige" seinen Lauf nahm.

Wer kommt?

Wer also begrüßte im alten AKH? Gleich hinter dem traditionell fröhlichen Chefredakteurs-Quartett Michael Lang, Werner Müllner, Johannes Bruckenberger und Marcus Hebein – nicht weiter überraschend: ein immer sportlicherer Clemens Pig (41). Er kam mit der Übernahme der – im STANDARD nicht ganz unbekannten – Medienbeobachter Mediawatch zur APA, ist seit 2009 Prokurist der APA und seit 2014 Co-Geschäftsführer.

Nun muss man den "Bierigen" nicht überbewerten – aber noch in diesem September dürften die Genossenschafter der APA über den nächsten Geschäftsführer entscheiden. Genossenschafter der APA sind der ORF und die österreichischen Tageszeitungen – ohne "Krone" und ohne "Heute".

Wenn es nach wesentlichen APA-Genossen geht, und keine politische oder mediale Kraft querschießt (wie zuletzt bei der Verlängerung des APA-Chefredakteurs Lang versucht), dann steuert die APA auf eine interne Lösung zu. Das lässt auf den noch recht jungen Herren schließen, der Montagabend gleich hinter der Chefredakteursriege zum "Bierigen" begrüßte: Clemens Pig. Aus bieriger Sicht der nächste APA-Geschäftsführer. Aber erst tagen die Gremien. (fid, 1.9.2015)