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Jimmy Kimmel und Let's-Play-Fans werden wohl keine Freunde mehr.

Foto: AP/Shotwell
Screenshot: Youtube/Jimmy Kimmel

Fremden Leuten beim Videospielen zusehen? Das sei so, also würde man "ins Restaurant gehen, um andere beim Essen zu beobachten", meint der Late-Night-Talker Jimmy Kimmel. Dementsprechend machte er sich in einer Sendung über die Nutzer von Diensten wie Twitch und Youtube Gaming lustig. In einem Sketch stellte er "Youtube Watchwatch" vor, mit dem man Leuten zusehen kann, die anderen beim Spielen zusehen. "Youtube 3rd Watch" steigert das Prinzip weiter, bis hin zu "Youtube Almighty", wo Gott dann Menschen beim Beobachten von Menschen, die Menschen beobachten, zusieht. "Was hab' ich für Idioten erschaffen", seufzt der Allmächtige.

Jimmy Kimmel Live

Shitstorm gegen Kimmel

Ein relativ harmloser Scherz, der in der Szene jedoch einen veritablen Shitstorm auslöste. Der Comedian ließ es sich natürlich nicht nehmen, die brutalsten Tweets und Youtube-Kommentare vorzulesen: Kimmel wurde etwa als "dummer fetter Kerl" beschimpft, der sich "selbst umbringen" oder Krebs, Aids und andere Krankheit bekommen sollte. Ebenso wurden Kimmels Frau und seine Tochter beschimpft.

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"Hässliche Attacken"

Das Gaming-Magazin "Polygon" sieht in dem Video "einen guten Blick der Außenwelt darauf, wie die Gaming-Szene auch auf geringe Kritik reagiert". Es hagle hässliche Angriffe und sehe "nicht gut aus". Laut "Polygon" erzeugen solche Reaktionen ein "viel schlimmeres Bild von Spielern, als es jeder Witz eines Comedian könnte". Wen ein Witz in einer Comedy-Sendung, die fast alles durch den Kakao zieht, wirklich so provoziere, der solle einfach umschalten.

Kimmel lässt sich in seiner Meinung indes nicht beirren. Den Vergleich zwischen E-Sport- und Sport-Zusehern lehnt er ab, da das Beobachten von Gamern "noch einen Schritt weiter weg von menschlichen Handlungen" sei. Aber er will sich gern eines Besseren belehren lassen – und hat seine Fans aufgefordert, ihn zu einem Youtube-Gaming-Abend einzuladen. (fsc, 2.9.2015)