Bild nicht mehr verfügbar.

In den vergangenen 30 Jahren haben die Sichtungen von Füchsen in Stadtgebieten stark zugenommen.

Foto: APA/dpa

Bild nicht mehr verfügbar.

Rotfüchse sind ausgesprochen vielseitig – und der Mensch serviert ihnen Nahrung am laufenden Band.

Foto: APA/dpa

Bild nicht mehr verfügbar.

Mit dem modernen Zeitalter haben Füchse kein Problem. Hier beäugt einer gelassen einen Eurofighter.

Foto: APA/dpa

Wien – Der Wald schickt weiter seine Tiere in die Stadt aus. Eine ganze Reihe von Waldbewohnern haben sich zu Kulturfolgern entwickelt, die sich in den städtischen Gebieten Mitteleuropas immer heimischer fühlen: etwa Wildschweine oder Marder – und von der Amsel weiß kaum noch jemand, dass sie eigentlich ein Waldvogel ist.

Auch der vielseitige Rotfuchs (Vulpes vulpes) nutzt vermehrt die Möglichkeiten, die sich ihm in Stadtgebieten auftun. "Füchse leben in der Stadt, weil sie hier alles finden, was sie zum Leben brauchen", sagt die Wildtierökologin Theresa Walter vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Angenehmer Lebensraum

Das sei einerseits Essbares wie Fallobst und Mäuse, andererseits Plätze wie Gebüsche und Hohlräume, die Raum für Nachwuchs und Ruhe böten. Ob Parks, Friedhöfe oder Brachflächen: Rückzugsgebiete haben Füchse in Städten genug – und Angst vor Jägern müssen sie hier auch nicht haben.

Laut einer Schweizer Studie aus dem Jahr 2006 sind die Reviere von Füchsen in Städten wesentlich kleiner als in der freien Natur – ein Zeichen dafür, dass das Nahrungsangebot für sie hier überdurchschnittlich groß ist. Neben Kleintieren und Obst werden auch Abfälle und vor der Tür abgestelltes Katzenfutter gefressen.

Die Situation in Wien

Um abzuschätzen, wie groß die Wildtierpopulationen in Wien sind, werden auf der Ende Mai gestarteten Plattform stadtwildtiere.at Sichtungen gesammelt und ausgewertet. Ziel der Plattform ist es, mit Hilfe der Bevölkerung die in Wien lebenden Wildtiere zu dokumentieren. In den ersten drei Monaten wurden rund 1.000 Sichtungen gemeldet.

Darunter waren auch rund 300 Sichtungen von Füchsen, wie Walter bei der aktuellen Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Göttingen berichtete. Aus der Zahl rechnet sie einen Schätzwert von mehreren tausend Füchsen hoch, die im Wiener Stadtgebiet leben.

Nachtschwärmer

Vor allem in den westlichen Bezirken wie Hietzing und Penzing zeigten sich die Füchse, und das vorwiegend in der Nacht. Zwischen 22 Uhr abends und 2 Uhr morgens ist es laut Walter am wahrscheinlichsten, einen Fuchs im Stadtgebiet zu sehen.

Aus den eher an Agrarland grenzenden östlichen Bezirken wie Floridsdorf und Donaustadt wurden weniger Sichtungen gemeldet. Aber auch mitten im städtischen Raum wurden schon Füchse gesehen – etwa rund um das Schloss Schönbrunn. (red, APA, 2.9.2015)