Am Emil-Behring-Weg südlich des Schönbrunner Tiergartens sollen 1.100 Wohnungen entstehen.

Grafik: Grüne Wien

Weitere 1.000 Wohneinheiten sind am sogenannten Coca-Cola-Areal in Wien-Favoriten geplant.

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Wien – Da gehe noch mehr, sagte Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bei einem Pressegespräch am Mittwoch und meinte die Schaffung leistbaren Wohnraums in der Bundeshauptstadt. Zwar sei seit 2011 Platz für 80.000 Menschen verfügbar gemacht worden, 12.000 Wohnungen wurden allein heuer gewidmet. Angesichts der Zuwanderung dürfe das Tempo aber nicht gedrosselt werden.

In ihrer Funktion als Stadträtin für Stadtentwicklung sei das Ziel, jährlich 10.000 Wohnungen zu schaffen, davon zumindest 1.000 Gemeindewohnungen. 50.000 Einheiten seien das in der nächsten Gemeinderatsperiode – ob der grünen Chefin die Stadtentwicklung dann noch obliegt, wird freilich erst die Wahl am 11. Oktober zeigen. Jedenfalls noch zuständig sein wird sie während der letzten Gemeinderatssitzung der laufenden Periode am 23. September.

Wohnen statt Limonadenproduktion

Dort soll konkret der Bau von 3.500 Wohnungen beschlossen werden. Auf einem brachliegenden Gelände am Emil-Behring-Weg in Liesing sind 1.100 Wohneinheiten geplant. Kritik an mangelnder Infrastruktur wiesen Vassilakou und der grüne Planungssprecher Christoph Chorherr zurück. Die ÖBB stellen eine S-Bahn-Anbindung in Aussicht, allerdings nicht vor 2021.

Einen U-Bahn-Anschluss erhalten die 1000 Wohnungen – davon 650 geförderte – am Wienerberger Coca-Cola-Areal mit dem Ausbau der U2 fix. "Ein Park, der bewohnt wird" soll das werden und zwar nach dem Prinzip des Alterlaa-Planers Harry Glück. 450 weitere Wohnungen sind in der Stadtentwicklungszone Albatros in Erdberg und 240 Einheiten im früheren Postgebäude am Franz-Josefs-Bahnhof vorgesehen. Dazu kommen mehrere kleine Projekte mit je ein paar Dutzend Wohnungen.

Um auch das Wohnen in bestehenden Immobilien leistbarer zu machen, forderte Vassilakou neue Maßnahmen gegen Spekulanten und eine Mietrechtsreform: "Sieben Euro pro Quadratmeter sind genug." (mcmt, 2.9.2015)