Peking – Zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Asien hat in Peking die bisher größte Militärparade in der Geschichte der Volksrepublik China begonnen. Zum Auftakt am Donnerstag versicherte Staats- und Parteichef Xi Jinping, China sei "einer friedlichen Entwicklung verpflichtet". Er kündigte an, dass China die Zahl seiner rund 2,3 Millionen Soldaten um 300.000 verringern werde.

"Durch die Erfahrung des Krieges wissen die Menschen den Frieden noch mehr zu schätzen", sagte Xi Jinping in seiner Rede am Tor des Himmlischen Friedens. In einer Limousine stehend nahm der Präsident anschließend die Ehrenformationen ab. Es ist die erste Waffenschau Chinas zum Kriegsgedenken. Alle früheren Militärparaden hatten zum Jahrestag der Staatsgründung am 1. Oktober stattgefunden.

Putin unter Staatsgästen

Zur Erinnerung an die Kapitulation Japans marschieren 12.000 Soldaten durch die Hauptstadt. In Formationen werden 200 Militärflugzeuge über ihre Köpfe hinwegfliegen. 500 gepanzerte Fahrzeuge und verschiedene Raketentypen werden über die "Straße des Ewigen Friedens" rollen.

Unter den rund 30 Staatsgästen waren Russlands Präsident Wladimir Putin, UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Präsidentin Park Geun-hye aus Südkorea, das ebenfalls unter Japans Aggression gelitten hatte.

China demonstriert Machtanspruch

Viele internationale Staatsführer sahen allerdings von einer Teilnahme an der Waffenschau ab, mit der China auch seinen neuen Machtanspruch in der Welt demonstriert. Deutschland und die USA sind nur durch ihre Botschafter vertreten.

Wegen der starken anti-japanischen Stimmung hatte auch der in China viel kritisierte, rechtskonservative japanische Ministerpräsident Shinzo Abe eine Einladung ausgeschlagen. (APA, 3.9.2015)