Genf – In Europa gibt es der Weltgesundheitsorganisation zufolge erstmals seit 2010 wieder Fälle von Kinderlähmung. Zwei Kinder im Südwesten der Ukraine seien an Polio erkrankt, teilte die WHO am Mittwoch mit. Es gebe ein hohes Risiko, dass sich die Krankheit in dem Land weiter verbreite, da dort nur die Hälfte der Kinder gegen Kinderlähmung geimpft seien.

Letzter Ausbruch in Tadschikistan

Für die Nachbarländer Rumänien, Polen, Ungarn und die Slowakei ist das Risiko laut WHO hingegen gering. Der Ausbruch ist ein Rückschlag für die WHO, die die Ausrottung der Krankheit zum Ziel hat. In Europa war zuletzt vor fünf Jahren in Tadschikistan ein Ausbruch gemeldet worden. Damals breitete sich das Virus nach Russland, Turkmenistan und Kasachstan aus.

Polioviren können das zentrale Nervensystem befallen und zu Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen. Gegen die Krankheit gibt es kein Heilmittel. Vor allem Kinder in Regionen mit schlechten Hygieneverhältnissen werden von den Viren befallen. (APA, 3.9.2015)