Straßburg – Das EU-Parlament hat am Dienstag in Straßburg mit breiter Mehrheit für ein Klonverbot von Nutztieren gestimmt. 529 Mandatare waren für das Klonverbot, nur 120 dagegen.

Auch die Verwendung der Nachkommen geklonter Tiere sowie von Produkten, die von ihnen stammen, soll verboten werden, wie auch die Einfuhr solcher Tiere und Produkte. Die EU-Abgeordneten hatten den ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission verschärft und dabei auf die hohen Sterblichkeitsraten in allen Entwicklungsphasen von Klonprozessen sowie auf das Tierwohl und auf ethische Bedenken verwiesen.

Die EU-Bürger würden das Klonen für landwirtschaftliche Zwecke unter anderem wegen des Tierwohls ablehnen. Laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA sei die Gesundheit eines bedeutenden Anteils der Klone beeinträchtigt. Es gebe auch Anomalien der Klone und außergewöhnlich große Nachkommen der ersten Filialgeneration, die zu schwierigen Geburten und neonatalen Todesfällen führten.

Die ÖVP-Europamandatarin Elisabeth Köstinger sagte, in Europa gebe es keinen Bedarf an Klontechnik. Außerdem koste das Klonen eines Tiers 20.000 bis 30.000 Euro, und "das macht man nicht für ein Schnitzel". SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach verwies darauf, dass Klontiere besonders früh sterben, Atmungs- und Kreislaufprobleme sowie schwierige Geburten hätten. (APA, 8.9.2015)