Wien – Durch die Steuerreform bleibt den Österreichern mehr im Börsel – Geld, das sie möglichst ausgeben sollen, um die Wirtschaft zu beleben, so das Kalkül der Regierung. Ganz scheint das aber nicht aufzugehen. Laut einer GfK-Umfrage im Auftrag des Finanzberaters Swiss Life Select (früher AWD) plant nur ein Viertel der Österreicher, die Summe sofort auszugeben.

Die Mehrheit der 1.000 im Sommer Befragten will die durchschnittlich 100 Euro, die im Monat zusätzlich zur Verfügung stehen, eher auf ein Sparbuch legen (19 Prozent), online sparen (elf Prozent) in die eigene Ausbildung (sechs Prozent) oder in andere Anlage- oder Versicherungsformen investieren.

Fehlende Konsumfreude

Swiss Life Select schrieb am Mittwoch in einer Aussendung von "fehlender Konsumfreude der Bevölkerung": Frei werdende Mittel aus einem laufenden Bausparer oder einer Lebensversicherung würde jeder Vierte wieder in das gleiche Produkt investieren oder auf ein Sparbuch legen. Langlebige Konsumgüter würde sich ein Drittel kaufen.

Finanzielle Vorsorge ist den Österreichern sehr wichtig, dennoch fühlen sie sich der Umfrage zufolge heuer insgesamt weniger abgesichert als vor einem Jahr.

Im Schnitt könnten die Österreicher 273 Euro im Monat für Vorsorge ausgeben. Tatsächlich legen sie aber u. a. wegen des niedrigen Zinsniveaus und mangelnden Vertrauens in die Finanzbranche nur 235 Euro zur Seite.

Was durch die Steuerreform tatsächlich netto übrig bleibt, hat sich erst jeder Vierte persönlich ausgerechnet. (APA, 9.9.2015)