Madrid – Glückliches Ende einer traurigen Flucht: Ein syrischer Flüchtling, dem eine TV-Reporterin an der ungarischen Grenze vor laufenden Kameras ein Bein gestellt hatte, als er mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm von der Polizei weglief, bekommt in Spanien einen Job. Man werde den Mann einstellen, teilte das Nationale Fußballtrainer-Ausbildungszentrum Cenafe am Mittwoch mit.

Ankunft in Spanien

Der Syrer werde noch am Abend in Spanien eintreffen und in Getafe bei Madrid so schnell wie möglich die Arbeit aufnehmen, hieß es am Mittwoch. Er war den Angaben zufolge Trainer des Erstligisten Al-Fotuwa SC, der 1990 und 1991 syrischer Meister wurde.

Der Mann war mit seinem sieben Jahre alten Sohn aus Syrien geflohen. Man habe ihn mithilfe eines in Spanien lebenden Arabers in München kontaktiert, sagte Cenafe-Präsident Miguel Ángel Galán. Man wolle auch die Ehefrau und die zwei Söhne des Mannes in Spanien aufnehmen, sagte Galán der Sportzeitung "As". "Ich werde für alles aufkommen, und die Stadtverwaltung hat bereits Hilfe zugesichert."

Wiedersehen in München

In München traf der Syrer seinen ältesten Sohn, einen seit Monaten in Deutschland lebenden 18-Jährigen, nach langer Zeit wieder. In einem Interview der Zeitung "El Mundo" vom Mittwoch sagte der Flüchtling, sein jüngerer Sohn habe nach der Trittattacke, die beide zu Fall gebracht hatte, "zwei Stunden lang geheult". Es sei ein harter Tritt gewesen. Die Flucht mit Said sei sehr gefährlich gewesen, "wir hätten ohne Weiteres sterben können". (APA, 16.9.2015)