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Wir könnten schon längst Alien-Kommunikation empfangen, diese aber schlichtweg nicht bemerken, meint Snowden.

Foto: Reuters

Mit der Enthüllung mehrerer Geheimdienstprogramme hat der einstige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden der Welt die Augen geöffnet und für politischen Zündstoff gesorgt. Gleichzeitig macht sich der im russischen Asyl lebende Amerikaner immer wieder für Verschlüsselung von digitaler Kommunikation stark.

Doch Verschlüsselung, erklärte er nun gegenüber dem bekannten Astrophysiker und Moderator Neil deGrasse Tyson im StarTalk-Podcast, könnte auch der Grund sein, warum der Menschheit bislang noch nicht der Erstkontakt mit außerirdischen Zivilisationen gelungen ist.

Versteckt im Hintergrundrauschen

"Ist Kommunikation ordentlich verschlüsselt, gibt es keine echte Möglichkeit, das festzustellen", zitiert ihn CNet. "Man kann sie nicht von zufälligen Dingen unterscheiden." Er geht davon aus, dass intelligente Außerirdische ihre Botschaften ausschließlich gut kodiert durch die Weiten des Alls schicken würden. Selbst wenn irdische Radioteleskope sie einfangen, wären sie vom kosmischen Hintergrundrauschen nicht unterscheidbar.

Snowden denkt, dass es bei jeder Zivilisation nur eine kurze Zeitspanne gibt, in der Nachrichten auf primitive Art ungeschützt verschickt würden. Sie ende, wenn sich die Gesellschaft endgültig darüber klar wird, wie gefährlich dieses Verhalten ist.

Interview per Telepräsenz-Gerät

Beim Gespräch mit deGrasse Tyson war Snowden freilich nicht physisch anwesend, sondern über ein sogenanntes Telepräsenz-Gerät, einem fernsteuerbaren Rechner auf Rädern mit integrierter Kamera und Lautsprechern. Der erste Teil des Gespräches erstreckt sich über rund 55 Minuten und kann online angehört werden. (gpi, 10.10.2015)